GIs – Gesellschaftliche Innovationsfähigkeit stärken – Gelsenkirchen

Zielstellung

Der Verbund GIs beabsichtigt, ein indikatorenbasiertes, die regionalen Besonderheiten aufgreifendes Messkonzept zur Erfassung gesellschaftlicher Innovationsfähigkeit zu entwickeln. Das weiterführende Ziel besteht darin, auf Basis des Messkonzepts ein sozialwissenschaftliches Erklärungsmodell zur gesellschaftlichen Innovationsfähigkeit bereitzustellen.

Das Vorhaben im Überblick

Das Projekt »GIs – Gesellschaftliche Innovationsfähigkeit stärken« versteht sich als anwendungsorientiertes Forschungsvorhaben. Es hat zum Ziel, regionale Innovationskapazitäten in strukturschwachen Regionen in Deutschland zu analysieren, um neue Erklärungsansätze und Modelle für die Entstehung und Nutzbarmachung gesellschaftlicher Innovationsfähigkeit für einen erfolgreichen regionalen Strukturwandel zu entwickeln.

Während die klassische Innovationsmessung auf eine langjährige Geschichte zurückblicken kann, die durch kontinuierliche Fortentwicklung des Innovationsverständnisses und der Metrik gekennzeichnet ist, betritt der Verbund Neuland, indem ein indikatorenbasiertes, die regionalen Besonderheiten aufgreifendes Messkonzept zur Erfassung gesellschaftlicher Innovationsfähigkeit erarbeitet wird. Mit diesem Messkonzept werden Ansatzpunkte für stärkende Praxen der künftigen Förderung gesellschaftlicher Innovationsfähigkeit bereitgestellt.

Das Messkonzept wird mit Wissenschafts- und regionalen Praxispartnern im Dialog entwickelt und soll mit einer »Open Space Conference« beginnen. Als empirische Basis für regionale Vergleiche dienen 10 – 20 ausgewählte strukturschwache Regionen.

Basierend auf dem Messkonzept und vertiefenden qualitativen Forschungsansätzen ist ein sozialwissenschaftliches Erklärungsmodell zur gesellschaftlichen Innovationsfähigkeit das zentrale Ergebnis des Projekts. Folgende Forschungsfragen sollen beantwortet werden: (1) Welche Faktoren determinieren die gesellschaftliche Innovationsfähigkeit in den Regionen und wie können diese gemessen werden? (2) Welchen spezifischen Herausforderungen stehen strukturschwache Regionen in Hinblick auf regionale Innovationsfähigkeit und -potenziale gegenüber und in welcher Form manifestieren sich diese? (3) Entstehen Innovationen in strukturschwachen Regionen ggf. eher als Antwort auf lokale Herausforderungen/Problemlagen im Gegensatz zu strukturstarken Regionen, die chancengetrieben innovieren? Ergeben sich hieraus unterschiedliche Typen regionaler Innovationsökosysteme? (4) Welcher Instrumente bzw. Mechanismen bedarf es zur Aktivierung und Nutzbarmachung des gesellschaftlichen Innovationspotenzials für den Strukturwandel? (5) Warum schaffen einige Regionen einen quasi »geräuschlosen« Strukturwandel ohne wirtschaftliche und soziale Verwerfungen?

Die Dissemination der gewonnenen Erkenntnisse und der dialogisch entwickelten Instrumente zur Förderung gesellschaftlicher Innovationsfähigkeit erfolgt auf verschiedenen Wegen, u.a. in Form eines praxisorientierten Handbuchs.

Aufgabenteilung

Das Institut Arbeit und Technik an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen ist hauptverantwortlich für die Entwicklung theoretischer und konzeptioneller Grundlagen, für die qualitativen Vertiefungsstudien, die dialogische Instrumentenentwicklung sowie für die beiden horizontalen Arbeitspakete „Stakeholder Dialog & Transfer“ und „Projektkoordination“. Das Centrum für Soziale Investition und Soziale Innovation (CSI) an der Universität Heidelberg koordiniert mit seiner Expertise in der Operationalisierung und Messung die Durchführung der quantitativen Analyse. Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie bringt seine Expertise im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung ein, insbesondere bei der Erarbeitung der theoretischen und konzeptionellen Grundlagen, der dialogischen Instrumentenentwicklung sowie in den Bereichen Stakeholder Dialog und Transfer.

Projektpartner

Westfälische Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen, Institut Arbeit und Technik
Teilvorhaben: Gis_qualitativ

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Teilvorhaben: Gis_quantitiv

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
Teilvorhaben: Gis_nachhaltig

Kontakt

Dr. Judith Terstriep
Westfälische Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen
Institut Arbeit und Technik
Munscheidstr. 14
45886 Gelsenkirchen
Tel.: +49 209 1707-197
E-Mail: terstriep@iat.eu