HKS - Handlungskompetenz der Kommunen stärken - Leipzig
Die T!Raum-Initiative
Die Kommunen in Mitteldeutschland stehen mit dem demografischen Wandel, dem Strukturwandel und dem Klimawandel vor vielfältigen Herausforderungen. Die damit verbundenen Veränderungsprozesse bedürfen eines kommunalen Managements, das unter großmöglicher Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger innovative und lokale Lösungen entwickelt und zeitnah umsetzt. Die Wissenschaft kann hier einen zentralen Beitrag leisten, indem sie partizipative Formate der Wissensproduktion in und mit den Kommunen etabliert. Die T!Raum-Initiative HKS verknüpft kommunales und universitäres Wissen und befähigt dadurch die kommunalen Partner, proaktiv notwendige Veränderungsprozesse zu implementieren. Die universitären Akteure können wiederum in einer ständigen Auseinandersetzung mit der Praxis ihre Wissensproduktion und ihren Wissenstransfer als iterativen Austauschprozess schärfen.
Ziele und Transferansatz
Die T!Raum-Initiative HKS will die gesellschaftliche Innovationsfähigkeit in strukturschwachen Regionen stärken, da diese nur eine geringe Ausstattung an forschungsintensiven Unternehmen und Hochschulen besitzen. Die Zusammenarbeit zwischen kommunalen, unternehmerischen und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen sowie der Impulsgeberin Universität Leipzig soll die Entwicklung lokaler Innovationssysteme entscheidend beschleunigen.
HKS fokussiert sich vor allem auf die Herausforderungen durch den demografischen und den naturräumlichen Wandel für die Kommunen. Es adressiert dabei die folgenden vier Handlungsfelder:
- Kommunale Strategieentwicklung
- Ressourcenmanagement und Klimaanpassung
- Partizipative Stadtentwicklung
- Kommunale Wirtschaftsförderung
Das T!Raum-Konzept der Initiative HKS rückt dabei die Handlungskompetenz von Kommunalverwaltungen, Kommunalwirtschaft und städtischer Zivilgesellschaft in Klein- und Mittelstädten in den Mittelpunkt. Handlungskompetenz ist in diesem Kontext die Befähigung, strukturwandelbedingte Probleme zu erkennen und mit spezifischen Maßnahmen erfolgreich zu beheben bzw. ihnen vorzubeugen. Die Frage ist, welche materiellen, ideellen, strukturellen und legitimatorischen Ressourcen Kommunen benötigen, um regional strukturrelevante Erkenntnisse umzusetzen und wirksam werden zu lassen? Zentral ist dabei, wie die Kommunen für diese Veränderungen die erforderliche Akzeptanz bei den Betroffenen herstellen können.
Dabei werden vielfältige Transferformate (experimentell) zur Anwendung gebracht:
- Fokusgruppen
- Datenbasierte Simulationen
- Szenariotechniken
- Strategieworkshops
- Wissenschaftsfestivals
- Service Learning Module
- Reallabore in den beteiligten Kommunen bzw. Landkreisen
- Spin-off-Ansiedlungen
- Co-Management von Innovationsorten
Die Auswahl und Anwendung der unterschiedlichen Transferformate erfolgen dabei passgenau an die jeweiligen lokalen bzw. regionalen Anforderungen. Zudem schließen sie die Suche nach adäquaten Lösungen, das Abwägen zwischen Handlungsoptionen, das Ringen um Akzeptanz sowie die Reflexion der Umsetzung mit ein. Damit wird eine klar akteurszentrierte Perspektive eingenommen. Geplante und prospektive Werkstattprojekte fassen konkrete Akteur:innen ins Auge, deren Handlungskompetenz gestärkt werden soll. Aber auch die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden als Akteure in diesem Prozess begriffen und reflektiert.
Die Region
Der Transferraum von HKS erstreckt sich über die Landkreise Nordsachsen und Leipzig, den Burgenlandkreis und Erzgebirgskreis. Gerade Klein- und Mittelstädte wie Aue, Borna, Eilenburg, Torgau, Weißenfels und Zeitz sowie die umgebenden Landkreise leiden seit der Wende unter einer massiven Abwanderung der Bevölkerung. Sie sehen sich aufgrund von klimawandelbedingten und sich weiter beschleunigenden naturräumlichen Veränderungen großen wirtschaftlichen Strukturwandelprozessen ausgesetzt.
Das Fehlen bzw. der geringe Ausbau wissenschaftlicher Einrichtungen in diesen Klein- und Mittelstädten erfordern, dass die Wissensproduktion vor allem mit externen Akteur:innen organisiert werden muss. Hier will HKS ansetzen und dauerhafte Strukturen und Formate für den beiderseitigen Wissenstransfer zwischen Universitäten und Kommunen schaffen – und zwar direkt vor Ort.
Die Partner
Die beteiligten Partner im Rahmen von HKS sind:
- Universität Leipzig - Bündniskoordinator; wissenschaftliche Expertise mehrerer Institute/Professuren
Kommunale Partner
- Landkreis Nordsachsen
- Landkreis Leipzig
- Stadt Aue-Bad Schlema
- Stadt Eilenburg
- Stadt Weißenfels
- Stadt Zeitz
Transferpartner
- Metropolregion Mitteldeutschland GmbH
- InfraRes GmbH
- WeCreate GmbH
- KOWID e.V.
- FTZ Leipzig e.V.
- Klemm & Hensen GmbH
- Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
- Institut für Angewandte Informatik e.V.
- Büro für Angewandte Hydrologie GmbH
- HS Weihenstephan-Triesdorf
Lokale Transferakteure
- Tourismus und Gewerbeverein Eilenburg e.V.
- Verein für Stadtmarketing Zeitz e.V.
- urban bricks GmbH
- Untere Wasserbehörde Landkreis Leipzig
- Untere Wasserbehörde Landkreis Nordsachsen
- LfULG Sachsen
- DWA Landesverband Sachsen/Thüringen
- LAMSA e.V.
Kontakt
Universität Leipzig
Prof. Dr. Utz Dornberger
Ritterstraße 26
04109 Leipzig
E-Mail: dornberger@uni-leipzig.de