ProHyMaTh – Prozesstechnologien für Hybride Materialien Thüringer Wald – Schmalkalden, Rudolstadt

Das WIR!-Bündnis
Im Bündnis „ProHyMaTh“ engagieren sich die GFE Schmalkalden e. V. und das TITK Rudolstadt e. V. zusammen mit einer Vielzahl weiterer Akteure in einem industriell kleinteiligen, von KMU geprägten Teil Thüringens. Hier schafft der Strukturwandel besonderen Raum für innovative Ideen, die das Bündnis über scheinbare Grenzen von Branchen, Institutionen, Bürgern und Verwaltung hinweg entwickeln möchte. Dabei steht die ländlich geprägte Region im Zeichen des Strukturwandels vor dem Hintergrund der Mobilitätswende, neuer Wertschöpfungsstrukturen und sich wandelnder Absatz- und auch Arbeitsmärkte vor enormen Herausforderungen aus deren Bewältigung sich gleichzeitig große Chancen ergeben.
Die Ziele
Das Gesamtziel besteht darin, aus den identifizierten Optionen hinsichtlich Werkstoff- und Technologieauswahl entsprechend der Anforderungen zukünftiger Absatzmärkte und Wertschöpfungsstrukturen (aktuell Fertigung von Einzelkomponenten, zukünftig Systemlieferanten für Funktions- und Bauteilgruppen durch Kooperation der einzelnen Zuliefer-KMUs) eine Auswahl und somit Strategie für die Unternehmen des Wirtschaftsstandortes Thüringer Wald zu entwickeln.
Die disruptiven Veränderungen in der Automobilbranche als Leitindustrie verändern das Lieferantennetzwerk nahezu vollständig. Nur durch Innovationen kann der Wandel hin zu perspektivisch wettbewerbsfähigen Produkten und auch neuen Kundenkreisen gelingen. Eng verbunden damit ist die Zielstellung, die Attraktivität der Region dauerhaft zu festigen und zu erhöhen und damit im Vergleich zu infrastrukturell gut entwickelten Großstädten und Ballungsräumen gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen.
Das identifizierte Innovationsfeld umfasst die „Prozesstechnologien für Hybride Materialien“, auf deren Basis die bestehenden Kompetenzen in der Region durch die Schaffung neuer Bündnisse auf eine qualitativ neue Stufe gehoben werden sollen. In das Innovationsfeld sind branchenübergreifend die Wissensgebiete Materialforschung, hybride Fertigungstechnologien, sowie Leichtbau- und Oberflächentechnologien einbezogen. Besondere Kompetenzen liegen hierbei in der Branche Metallbearbeitung im Einsatz hybrider Bearbeitungstechnologien wie der kombinierten Zerspanung mit z.B. Ultraschall- und Laserbearbeitung, der Additiven Fertigung, der Präzisionswerkzeugentwicklung sowie dem Aufbau IT-unterstützter Fertigungsstrategien.
Die regionalen kunststoffverarbeitenden Unternehmen der automobilen Zulieferkette fertigen bereits heute verschiedenste Interieurkomponenten und Baugruppen. Der prognostizierte Wandel gerade im Feld des Innenraum-Designs eröffnet hier Chancen, die vorhandenen Kompetenzen auf neue Funktionalisierungen und vor allem nachhaltige Materialien zu fokussieren, Wertschöpfungsketten zu erschließen und im Lieferantenumfeld der OEM`s zu platzieren.
Die Vision des Innovationsfeldes für den Strukturwandel in der Region ist die Entwicklung eines zukunftsfähigen regionalen Profils, dass die effektive Nutzung der Synergieeffekte aus der intensivierten Zusammenarbeit der Branchen Metall und Kunststoff beinhaltet.
Die Region
Von diesem Wandel stark betroffen ist speziell der „Thüringer Wald“, der traditionell durch die Metallindustrie und den Maschinenbau sowie die Kunststoffverarbeitende Industrie in besonderer Weise geprägt ist. Dadurch verfügt die Region über ein stark spezialisiertes Fachkräftepotenzial, welches aber durch den angezeigten Wegfall ihrer traditionellen Produktion in andere Bundesländer bzw. Regionen abzuwandern droht. Besonders stark wird dies den Bereich Süd-West-Thüringens mit dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen, über die Stadt Suhl, den Ilm-Kreis bis zum Landkreis Saalfeld-Rudolstadt treffen.
Die Partner
Das Netzwerk umfasst zurzeit mehr als 20 Partner aus Forschung, Bildung, Industrie, Kultur und Zivilgesellschaft. Darunter sind auch eine Reihe von Akteuren, die sich bereits mit dem Thema Hybrid im Bereich der Material- und Technologieforschung beschäftigen. Das Bündnis entwickelt und fördert die Zusammenarbeit von Interessenten aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Bürgern jedes Alters und ermöglicht so den Beteiligten, gemeinsam Ideen zu entwickeln und die dafür richtigen Partner zu finden. Damit will das Bündnis den Strukturwandel im Thüringer Wald aktiv gestalten und zugleich die traditionellen Stärken der Region nutzen und ausbauen. Zu den bereits aktiven Partnern gehören neben den beiden Initiatoren GFE und TITK auch Einrichtungen und Institutionen, die für eine breite Mitgliederbasis stehen. Dies sind u. a.:
- Hochschule Schmalkalden
- Technische Universität Ilmenau
- Thüringer Zentrum für Maschinenbau
- Thüringer Innovationszentrum Mobilität
- Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Freistaates Thüringen
- Thüringer ClusterManagement der Landesentwicklungsgesellschaft
- Cluster Fertigungstechnik und Metallbearbeitung Thüringen
- PolymerMat e. V. – Kunststoffcluster Thüringen
- Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer e.V.
- Automotive Thüringen e.V.
Selbstverständlich sind weitere Partner und Interessenten herzlichst eingeladen, sich mit ihren Ideen und Vorschlägen zu beteiligen und aktiv in die zukünftige Zusammenarbeit einzubringen. Davon lebt das Bündnis!
Kontakt
GFE – Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden e. V.
Dr. Klaus Wagner
Näherstiller Straße 10
98574 Schmalkalden
Tel. +49 3683 6900-720
E-Mail: k.wagner[at]gfe-net.de
TITK – Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V.
Dr.-Ing. Renate Lützkendorf
Breitscheidstraße 97
07407 Rudolstadt
Tel.: +49 3672 379300
E-Mail: luetzkendorf[at]titk.de