Waste2Value - Mikroorganismen verändern die Westpfalz – Pirmasens : Datum:

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Das WIR! Bündnis

Die bioökonomischen und sozial-ökologischen Potentiale der strukturschwachen Region Westpfalz werden über biotechnologischen Technologietransfer vernetzt, um über mikrobielle Konversion bioinspirierte und nachhaltige Wertschöpfungsketten und Kreislaufwirtschaft in Start-Ups, Unternehmen und Industrie zu implementieren und sie dadurch zu stärken.

Die Ziele

Farbstoffe aus CO2 und Sonnenlicht? Treibstoffe aus Pizzaresten? Clevere Kunststoffe, die sich selbst abbauen können? Verbundwerkstoffe mit eingebauter Recycle-Anleitung? Was ist alles machbar? Welche Ideen schaffen neue Perspektiven für die Region Westpfalz?

Das Ziel des Bündnisses Waste2Value ist die Verbindung der traditionellen, aus der Schuh- und Textilindustrie stammenden Kompetenzen in Bereichen wie Kleb- und Dichtstoffe, Kunststoffe und Verbundwerkstoffe mit auf dem Einsatz von Mikroorganismen basierenden Technologien der weißen Biotechnologie, welche in den letzten Jahren an verschiedenen Forschungseinrichtungen der Region etabliert wurden.

Auf dieser Basis entwickeln die Bündnispartner auf mikrobiologischen Prozessen basierende Verfahren für die Umwandlung von Abfall- und Reststoffen in Wertstoffe. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Herstellung biobasierter Grundstoffe (sog. Green Building Blocks), deren Nutzung in innovativen Kunst- und Klebstoffen, smarten Verbundwerkstoffen sowie in der Herstellung hochwertiger biobasierter Zusatzstoffe für eine Funktionalisierung von Materialien.

Die dabei unweigerlich entstehenden Nebenprodukte werden optimal stofflich wie auch energetisch verwertet, insb. durch Umwandlung in chemische Energieträger wie z.B. Methan, Methanol oder Butanol sowie über biologische Dekarbonisierung in hochwertige Biomasse. Damit wird sowohl die Ausnutzung der Rohstoffe verbessert als auch durch die zusätzlichen Erlöse die häufig noch zu hohen Kosten biobasierter Werkstoffe gesenkt.

Die Region

Die strukturschwache Ökonomie der Westpfalz und angrenzender Regionen ist motiviert durch einen beginnenden Wandlungsprozess von den traditionellen Schuh-und Textilindustrien über die Umnutzung vorhandener Kompetenzen in Bereichen wie Kleb- und Dichtstoffe, Kunststoffe und Verbundwerkstoffe hin zur Diversifikation der Geschäftsbereiche. Dabei werden die gemeinsamen Kompetenzen und Potentiale der Region in Nachhaltigkeit, Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft vernetzt und weiterentwickelt, um nachhaltige Stabilität und Expansion der Wirtschaftsregion zu fördern.

Vorhandene Expertisen und Innovationspotentiale geben dabei einen weitsichtigen Impuls: Mikroorganismen! Mikroorganismen recyceln biogene Abfall- und Reststoffe und führen sie höherwertigen biobasierten Prozessen zu. Forschung, Entwicklung und Technologietransfer der Region besitzen dazu innovative Leuchtturmprojekte (z.B. mikrobielles Reallabor: Power to Gas; Forschungsprojekte: terrestrische Mikroalgen), die neuartig stoffliche und bioenergetische Nutzung von Reststoffen in Form der Kreislaufwirtschaft adressieren. Mikroorganismen eröffnen den Megatrend der biobasierten Konversion und leiten dabei den Wirtschaftswandel hin zu einer zukunftsträchtigen Bioökonomie ein – eine greifbare Chance für die Region!

Aus Reststoffen werden mikrobiell transformierte Endprodukte (z.B. Green building blocks) sowie bioinspirierte Materialien (z.B. Biokunst- & -klebstoffe). Sie werden so der Wiederverwertung in den regionalen Wirtschaftskompetenzen zugefügt, wie in den Bereichen: Kunststoff- & Klebstofftechnik; Schuh-Leder-Textilien; Automotive; Genuss- & Nahrungsmittelindustrie, sowie zukünftigen Leitmärkten (Kreislaufwirtschaft, Bioökonomie, Klimaschutz, biobasierte Zukunftsmaterialien, Nachhaltige Mobilität).

Die Partner

Das Kernteam von Waste2Value besteht aus der Hochschule Kaiserslautern, dem Prüf- und Forschungsinstitut e.V. Pirmasens (PFI) und der Regionalinitiative ZukunftsRegion Westpfalz e.V. Weitere Partner für Innovationen sind die leistungsstarken Forschungseinrichtungen der Region, wie beispielsweise die das Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe GmbH (IVW) und der Umwelt-Campus der Hochschule Trier. Entlang der Wertschöpfungsketten sind zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), aber auch Großunternehmen aus der regionalen Wirtschaft involviert: von biogenen Rest- und Abfallstoff-Produzenten über Aufbereitung sowie Aufreinigung und Gewinnung der Zielprodukte bis zur Verarbeitung zum Endprodukt und entsprechender Recyclierung. Neben der technologischen und wirtschaftlichen Perspektive wird auch die gesamtgesellschaftliche Perspektive durch Bündnispartner aus den Kommunen, Verbänden und dem Bildungsbereich berücksichtigt. Schließlich gilt es, durch gezielte Bildungsinitiativen die Basis für die Existenz einer ausreichenden Zahl an Fachkräften in diesem für die Region zum Teil noch recht neuen Kompetenzfeld zu legen. Des Weiteren sind auch Landesministerien, Industrieverbände, Kammern, Arbeitnehmerverbände, Technologietransferstellen, Forschungspartner und bestehende Netzwerke eingebunden, wie bspw. das Institut für Kunststofftechnik Westpfalz (IKW), Science & Innovation Alliance Kaiserslautern e.V., Ecoliance Rheinland-Pfalz e. V.

Kontakt

Hochschule Kaiserslautern
Dr. Michael Lakatos
Carl-Schurz-Str. 10-16
66953 Pirmasens
Tel.: +49 631 3724–7032
E-Mail: w2v[at]hs-kl.de

Website: www.w2v-rlp.de
Video: Waste2Value - Mikroorganismen verändern die Westpfalz