Innovation & Strukturwandel
Mit dem Programm „Innovation & Strukturwandel“ fördert das Bundesforschungsministerium den Wandel in strukturschwachen Regionen. Die Programmlinien unterstützen strategische Bündnisse dabei, regionale Innovationspotenziale weiterzuentwickeln.
Rund 40 Prozent der Menschen in Deutschland leben in einer strukturschwachen Region. Dazu zählen küstennahe Gegenden, ländliche Räume und altindustrielle Gebiete; die ostdeutschen Flächenländer sind in Gänze als strukturschwach eingestuft. Die Wirtschaftskraft dieser Regionen lag – gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf – in den letzten zehn Jahren bei etwa 80 Prozent des Bundesdurchschnitts. Auch die Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten fallen gegenüber den starken Wirtschaftsräumen deutlich ab.
Im Koalitionsvertrag der 19. Legislaturperiode hat die Bundesregierung das Ziel verankert, Strukturschwächen gezielt anzugehen und gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland zu schaffen. Zentraler Baustein ist ein neues Fördersystem für strukturschwache Regionen, das erstmals alle Bundesprogramme für strukturschwache Regionen bündelt. Mit dem Programm „Innovation & Strukturwandel leistet das Bundesforschungsministerium einen wichtigen Beitrag zum neuen Fördersystem. Das Programm umfasst mehrere Programmlinien, die sich gegenseitig ergänzen, einer gemeinsamen Leitidee folgen und übergreifende Fördergrundsätze beachten. Allein bis 2025 plant das Bundesforschungsministerium, dafür rund 600 Millionen Euro bereitzustellen.
Leitidee
Innovative Regionen sind erfolgreicher: Sie haben eine höhere Wirtschaftskraft, sind wettbewerbsfähiger, schaffen bessere Beschäftigungsmöglichkeiten und bieten den Menschen echte Zukunftsperspektiven. Deshalb unterstützen die „Innovation & Strukturwandel“-Programmlinie strategische Bündnisse aus Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und weiteren Akteuren dabei, regional vorhandene Innovationspotenziale zu nutzen und weiterzuentwickeln.
Um eine wirtschaftliche Dynamik anzustoßen, die sich langfristig selbst tragen kann, müssen bestehende Chancen erkannt und ergriffen werden. Zu diesen Chancen zählen beispielsweise forschungsstarke Hochschulen und Forschungseinrichtungen, mutige und visionäre Unternehmer sowie weitere Akteure, die sich ihrer Stärken bewusst sind und in „ihren“ Regionen etwas anpacken und bewegen wollen. Für diese Menschen und Regionen ist das Programm „Innovation & Strukturwandel“ gemacht. Die „Innovation & Strukturwandel“-Programmlinien sind grundsätzlich themenoffen konzipiert und Bündnissen aus allen strukturschwachen Regionen in Deutschland offen.
Fördergrundsätze
Die verschiedenen „Innovation & Strukturwandel“-Programmlinien folgen gemeinsamen Fördergrundsätzen:
- Nutzung regionaler Potenziale: Die Innovationsschwerpunkte werden aus den Regionen heraus definiert. Die Förderung ist themen- und akteursoffen sowie bottom-up-orientiert.
- Anwendungsorientierung: Nachhaltige wirtschaftliche Erfolge stellen sich nur ein, wenn unternehmerische Innovationsperspektiven von Beginn an mitgedacht und vor allem kleine und mittlere Unternehmen aktiviert werden.
- Offene Innovationskultur: Gerade in strukturschwachen Regionen müssen neue Modelle für unternehmerisches Handeln und offene Kooperation sowie neue Formen des Arbeitens, Lernens und Zusammenlebens erprobt werden.
- Strategische Zusammenarbeit: „Innovation & Strukturwandel“ richtet sich an interdisziplinäre Bündnisse mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft – bis hin zu Kommunen und den Bürgerinnen und Bürgern.
- Weiter Innovationsbegriff: Für einen nachhaltigen Strukturwandel legen wir unserer Förderung ein weites Innovationsverständnis zugrunde und ermöglichen Innovationsvorhaben aus unterschiedlichen Bereichen.