INA-Handwerk – Innovationsbündnis für nachhaltige und an den Klimawandel angepasste Produkte, Prozesse und Dienstleistungen für KMU im Handwerk in der Unterweserregion – Bremen

Das WIR!-Bündnis

INA Handwerk etabliert ein breites Innovationsnetzwerk aus Akteuren des Handwerks, der Wissenschaft, Politik (und Verwaltung), Technologieanbietern sowie der Nachfrageseite (Immobilienwirtschaft, Vertreter/-innen der Zivilgesellschaft etc.) in der Region Unterweser mit den Stadtregionen Bremen, Bremen-Nord, Bremerhaven sowie dem Altkreis Wesermünde. Durch ein „Design- und Innovationszentrum“ für nachhaltige, klimaschonende und -angepasste Produkte und Prozesse im Handwerk wird eine Plattform geschaffen, die es den Bündnispartnern ermöglicht, gemeinsam innovative Lösungen für das „Haus der Zukunft“ zu entwickeln, das den Erfordernissen von Nachhaltigkeit und Klimawandel bei Energie- und Ressourcenverbrauch, Flächennutzung, Resilienz, Materialeinsatz optimal Rechnung trägt. Die thematische Ausrichtung soll nach erfolgreicher Erprobung und Implementation für weitere Gewerke geöffnet werden.

Die Ziele

Ein innovatives und leistungsfähiges Handwerk ist als Wirtschaftszweig, der mit seinen Produkten, Abläufen und Dienstleistungen vielfältige und unmittelbare Voraussetzungen für individuelle Lebensstile und Alltagspraktiken schafft, ein zentraler Partner für die Umsetzung regionaler Nachhaltigkeitsstrategien. Ohne das Handwerk als Baustein und Umsetzer der Klimawende und entsprechende Angebote für Kunden/-innen lassen sich die Nachhaltigkeitsziele in weiten Bereichen kaum realisieren. Hier zeigen sich einerseits große Herausforderungen für die Unternehmen, aber andererseits auch Chancen zur Stärkung des Handwerks. Dazu müssen die Betriebe ihre Produkte, Prozesse und Dienstleistungen weiterentwickeln und sie den veränderten Klima- und Marktbedingungen anpassen.

Trotz der enormen inhaltlich-fachlichen Potentiale und der außerordentlichen regionalökonomischen Bedeutung des Handwerks als Ganzes, macht es dessen innere Struktur mitunter nicht einfach, sich mit Forschung und Entwicklung zu befassen und Innovationsprozesse zu realisieren. Doch auch die tendenziell kleineren Handwerksunternehmen müssen für den Erhalt ihrer Wettbewerbsfähigkeit derartige Innovationen aufgreifen und eigene Angebote auf Basis nachhaltiger Produktion und Produkte für ihre Kunden/-innen (weiter)entwickeln. Hier setzt das beantragte Vorhaben an, indem es Akteure/-innen des Handwerks (Unternehmen, Handwerkskammer, Kreishandwerkerschaft, Innungen) in ein übergreifendes regionales Bündnis mit Partnern aus Wissenschaft, Politik und der Nachfrageseite einbettet und ein von diesem Bündnis gemeinsam getragenes Design- und Innovationszentrum etabliert, in dem innovative Ideen für das regionale Handwerk systematisch platziert und realisiert werden. Was dem einzelnen Betrieb bzw. der einzelnen fachlichen Profession häufig kaum möglich ist, kann so durch die Bündelung von Kompetenzen, die Nutzung regionaler Potentiale (z. B. starken Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen) und die interdisziplinäre Kooperation unterschiedlicher Partner dennoch erreicht werden. Damit stellt das Bündnis INA-Handwerk neben den angezielten nachhaltigkeitsorientierten fachlichen, technischen, materiellen Innovationen für den Bereich des Handwerks selbst eine organisatorische und politische Innovation dar.

Die Region

Die Unterweserregion mit den Stadtregionen Bremen, Bremen-Nord, Bremerhaven sowie dem Altkreis Wesermünde unterliegt einem anhaltenden wirtschaftlichen Strukturwandel. Zur Bewältigung des Niedergangs der Werftenindustrie und ihrer Zulieferer, der Auslagerungen der Nahrungsmittelbranche und in jüngster Zeit des Einbruchs der Windenergieanlagenproduktion sind seitens der beteiligten Akteure bereits seit den 1990er Jahren enorme Bemühungen unternommen worden. Diese schlagen sich sowohl in Programmen zum Ausbau einer wissens- und forschungsintensiven Infrastruktur und zur Förderung von Zukunftsclustern in industriellen bzw. industrienahen Sektoren wie Luft- und Raumfahrt, Automobilbau, Logistik sowie Nahrungsmitteltechnologien nieder. Dieser Ansatz einer auf industrielle Clusterstrukturen gestützten regionalen Innovations- und Förderstrategie gerät indes zunehmend an Grenzen. Daher wird aktuell wie an vielen Stellen in der Unterweserregion darüber nachgedacht, clusterbasierte Entwicklungskonzepte mit übergreifenden Technologieentwicklungen (z. B. Digitalisierung und Materialforschung) und gesellschaftlichen Innovationsbedarfen (z. B. Nachhaltigkeit und Klimawandel) zu verknüpfen und zu ergänzen. Mit einer derartigen Ausweitung und Reformulierung von Innovationsbedarfen und -strategien eröffnen sich neue Chancen auch für das Handwerk, das aufgrund der Kleinteiligkeit und Differenziertheit seiner Betriebsstrukturen, Tätigkeits- und Berufsfelder bislang nur eine geringere Rolle in den regionalen Förder- und Innovationsstrategien gespielt hat.

Die Partner

Das Bündnis wird von einer Vielzahl unterschiedlicher Organisationen, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Akteuren aus Verwaltung und Zivilgesellschaft getragen. Die Konzeptphase wird von der Handwerkskammer Bremen, der Handwerkprojekt GmbH und dem Institut Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen koordiniert.

Kontakt

Handwerkprojekt GmbH
Torsten Grantz
Ansgaritorstraße 24
28195 Bremen
Tel.: +49 421 222744-803
E-Mail: torsten.grantz@handwerkprojekt.de