#MOIN – Modellregion Industriemathematik – Bremen

Die T!Raum-Initiative

Deutschland steckt in einem Mathe-Trauma. Mathematik besitzt hierzulande einen befremdlichen, verschrobenen, weltfremden und platonischen Ruf. Das war nicht immer so, wie Einstein, Gauß und Co. belegen, und es ist nicht überall so, wie die meisten anderen Nationen beweisen. Mathe ist schwierig, weil alle glauben, dass Mathe schwierig ist. Dies ist in Deutschland mittlerweile zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung geworden. Der hierdurch in den letzten Jahrzehnten hervorgerufene gesellschaftliche Schaden reicht vom Elternhaus über die Schulen bis hinein in alle MINT-Studiengänge und verursacht heute in der Berufswelt und insbesondere in der Industrie einen enormen Innovationsstau.

#MOIN verfolgt daher die Vision, dass jeder von dem universellen Wissen der (Industrie)-Mathematik profitieren kann. Wie bei Euler, Galileo oder Newton steht die reale, nützliche Anwendung im Mittelpunkt und dient als Triebfeder für disruptive Innovationen, allerdings katapultiert in die Anforderungen digitaler Methoden einer modernen Industriemathematik im 21. Jahrhundert.

Ziele und Transferansatz

Die strategische Zielsetzung des Transferraums #MOIN ist es, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. Einerseits, um für regionale Unternehmen innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen auf Basis zertifizierbarer industriemathematischer Algorithmen zu entwickeln. Andererseits, um eine Breitenwirkung durch innovative Öffentlichkeitsarbeit zu erzielen, damit die Gesellschaft für das Potential der Industriemathematik frühzeitig sensibilisiert wird. Dadurch sollen zukunftsfähige Arbeitsplätze in der Region erhalten und neu geschaffen werden. #MOIN soll zu diesem Zweck als zentrale Anlaufstelle für die regionale Wirtschaft und Industrie sowie Öffentlichkeit etabliert werden.

Der angestrebte Transferansatz wird von #MOIN als ein breit angelegter, stets forschungsbasierter Austauschprozess verstanden, der Kooperation und Dialog der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Forschung und Lehre mit Akteuren aus Gesellschaft, Kultur, Bildung, Politik und Wirtschaft umfasst. Dieser ganzheitliche Transferansatz von #MOIN fokussiert sich auf die vier Bereiche Mathware (Wie werden Unternehmen auf Mathematik als Lösung aufmerksam), Mathup (Wie können Studierende frühzeitig auf Mathematik und Unternehmertum sensibilisiert werden?), Mathdays (Wie kann der Nutzen der Mathematik in den Schulen verbessert werden?) und Mathinside (Wie kann der Ruf der Mathematik in der Öffentlichkeit verbessert werden?)

Grafik der T!Raum-Initiative #MOIN!
© #MOIN

#MOIN strebt an, ein wesentlicher Bestandteil des Innovationssystems, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zu sein. Zusätzlich möchte #MOIN  die digitale Transformation in der Region, aber auch national und global, entscheidend mitgestalten.

Die Region

Karte der T!Raum-Initiative #MOIN!
© #MOIN

Der Stadtstaat Bremen mit den Städten Bremen und Bremerhaven sowie der direkt benachbarte Landkreis Osterholz zeichnen sich durch ein einzigartiges Konglomerat wirtschaftlicher und technologischer Stärken aus, die in dieser Kombination sonst nirgendwo zu finden sind: vom Traktor zur Rakete, vom Sportwagen zum Kreuzfahrtschiff, von der computergestützten Chirurgie bis zum Hightech-Windkraftwerk auf hoher See.

All diese Anwendungen finden sich in den Wirtschaftsfeldern der Region wieder und zeichnen sich durch ihre sehr große wirtschaftliche Bedeutung sowie ein erhebliches Wachstumspotential aus. Der Fokus im Rahmen von #MOIN liegt daher zunächst auf den Wirtschaftsfeldern Automotive, Agrarwirtschaft, regenerative Energiewirtschaft, Gesundheitswirtschaft, Logistik und natürlich den traditionsreichen Schwergewichten maritime Wirtschaft sowie Luft- und Raumfahrt.

Die Partner

Die Universität Bremen übernimmt die Federführung und Bündniskoordination innerhalb der T!Raum-Initiative  #MOIN. Folgende initiale Partner und Unternehmen sind darüber hinaus an #MOIN beteiligt:

  • Fraunhofer MEVIS
  • TOPAS Industriemathematik Innovation gGmbH
  • Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa der Freien Hansestadt Bremen
  • Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS)
  • Landkreis Osterholz
  • BLG Autoterminal Bremerhaven
  • Arcelor Mittal
  • Marinom GmbH
  • Trillitec GmbH
  • AcquaMeyer GmbH
  • Siemens AG
  • Sikora AG
  • Bruker Daltonik GmbH
  • Verified Systems International GmbH
  • Innoven GmbH
  • Manymany motion GmbH
  • BEGO GmbH & Co. KG
  • ELISE GmbH

 Im Laufe der Förderperiode sollen weitere Akteure gewonnen werden, die einen wertvollen Beitrag zum Erfolg der Transferaktivitäten leisten können.

Kontakt

Prof. Dr. Christof Büskens
Universität Bremen
Zentrum für Industriemathematik
Arbeitsgruppe Optimierung und Optimale Steuerung
Konrad-Zuse-Str. 6a
28359 Bremen

Telefon: 0421 218 63861
E-Mail: bueskens@uni-bremen.de