flexMED – Organische Elektronik in der Gesundheitsvorsorge – Dresden

Das Innovationsfeld

Die organische, flexible, gedruckte Elektronik (Akronym: „TOLAE“, englisch für „Thin film, Organic, Large Area Elec­tronics“) ist eine Querschnittstechnologie, die gegenüber der klassischen Mikroelektronik deutliche Vorteile hinsicht­lich Kosten und Umweltbilanz bei der Herstellung aufwei­sen kann. Die Endprodukte zeichnen sich durch besondere Eigenschaften aus: ultradünn und leicht, biegbar und flexi­bel, leuchtend und transparent, großflächig und druckbar, effizient herstellbar. Dadurch werden völlig neue Einsatz­bereiche und Optimierungsansätze bestehender Lösun­gen möglich. Als Enabler wird die flexible Elektronik eine entscheidende Rolle insbesondere bei der Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen in der Medizintechnik und der Gesundheitsvorsorge spielen. Aus dieser Erwartungshal­tung ergibt sich eine ideale Spielwiese für Innovation und Wachstum in diesen Branchen.

Das Ziel des Innovationsforums flexMED ist der Aufbau eines gemeinsamen Cross-Cluster-Netzwerks zwischen der flexiblen Elektronik und der Medizintechnik/Life Sciences. Gemeinsam identifizieren die Akteure der beiden Cluster die Chancen und Potenziale einer Zusammenarbeit für beide Technologien, bewerten diese und stoßen damit Innovationen an.

Die Akteure

Initiator des Innovationsforums flexMED ist das Innova­tionsnetzwerk Organic Electronics Saxony e. V. (OES). Die OES-Akteure verfolgen seit fast zehn Jahren das Ziel, die flexible, gedruckte und organische Elektronik gemeinsam voranzubringen. Allein in Sachsen sind im Innovationsfeld der flexiblen Elektronik rund 4.000 Menschen beschäftigt. Mit nationalen und internationalen Partnern aus Forschung und Industrie sind eine Reihe von neuen Kooperationen und ein erfolgreicher Austausch entstanden, wie beispiels­weise mit dem japanischen Cluster YU-FIC.

Für einen effektiven Zugang zur Medizinbranche koope­riert OES im Rahmen des Innovationsforums flexMED mit dem regionalen Cluster biosaxony e. V. aus Dresden. Als größtes mitteldeutsches Cluster für Life Sciences etabliert biosaxony momentan „im Rahmen der Gemeinschaftsauf­gabe zur Förderung der regionalen Wirtschaft“ eine eigene Sektion Medizintechnik.

Beide Netzwerke sind offen für Innovationen und neue Partner. Mit den exzellenten Mitgliedsfirmen und -einrich­tungen erhoffen sich beide Cluster eine interdisziplinäre Vernetzung zwischen der flexiblen Elektronik und der Me­dizintechnik zunächst in der Region Dresden, im Folgen­den aber auch überregional bis international.

Die Perspektiven

Lösungen

In der Medizintechnik und Gesundheitsvorsorge spielt die Digitalisierung und Mobilität eine immer größere Rolle. Dies äußert sich in einer rasanten Entwicklung neuer Anwendungen für die personalisierte Medizin, die Point-of-Care-Diagnostik und Ambient Assisted Living. Hierbei sind leichte, flexible und miniaturisierte Geräte mit ener­gieautarken Systemen und Kopplungsmöglichkeiten an mobile Endgeräte gefordert, um zum Beispiel ortsunab­hängig Diagnosen und das Monitoring von Patienten durchführen zu können. Mit flexiblen Sensoren, RFID-Chips, Leuchten, Solarzellen, Displays und Batterien kann der Medizintechnik ein erheblicher Schub verliehen wer­den. Bauteile wie Sensoren, Batterien und Transistoren haben einen Entwicklungsstand erreicht, der es ermöglicht, neue Anwendungen und Endprodukte zu konzipieren. Die neuen Funktionen sollen beispielsweise dazu genutzt wer­den, die Patienten besser zu versorgen, Diagnosen zu ver­bessern oder zu beschleunigen, das medizinische Personal zu unterstützen oder neue Therapiemöglichkeiten zu eröff­nen.

Potenziale für die Partner

Mit der Zusammenarbeit des Kernteams, welches zunächst aus den beiden regionalen Clustern besteht, wird die inten­sive Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft im interdisziplinären Bereich gesichert. Durch die Etablierung und die überregionale Adressierung von Partnern im Netz­werk flexMED wird insbesondere für KMU eine Plattform bereitgestellt, die die Grundlage für branchenübergreifende Kooperationen und die Entwicklung von innovativen Pro­dukten, Dienstleistungen und neuen Geschäftsmodellen bildet.

Kompetenzprofil

Die Region Dresden zeichnet sich durch eine traditionell große Branchenvielfalt aus. Prägend sind mittelständische Betriebe – 99 Prozent aller Unternehmen zählen dazu. Diese Verteilung zieht sich durch die gesamte Bandbreite der vor­handenen Wirtschaftszweige. Lediglich drei Prozent der Unternehmen haben mehr als 250 Arbeitnehmer. Dresden zeichnet sich darüber hinaus als Deutschlands Stadt mit der größten Forschungsdichte aus. Sowohl hinsichtlich der Anzahl des wissenschaftlichen Personals als auch der Anzahl an Forschungseinrichtungen erreicht Dresden Spitzenwerte unter den deutschen Großstädten. Des Weiteren sind neben den staatlichen Universitäten und Hochschulen alle großen außeruniversitären Forschungsorganisationen sowie gemeinsam mit der Wirtschaft betriebene Forschungseinrichtungen gleichermaßen stark vertreten.

Motor der Wirtschaftsentwicklung sind die drei Kompe­tenzfelder Mikroelektronik/Informations- und Kommuni­kationstechnologie/Software, Neue Werkstoffe/Nanotechnologie sowie Life Sciences/Biotechnologie. Dresden besitzt in diesen Hightech-Branchen internationale Marktrelevanz, große Innovationskraft und einen hohen Vernet­zungsgrad. Außerdem dominieren sie die Außenwahrneh­mung des Wirtschaftsstandortes. Hier arbeiten Unterneh­men und renommierte Forschungseinrichtungen eng zusammen, es existieren aktive Netzwerke und speziali­sierte Ausbildungsstätten. Entsprechend hoch ist das Wachstumspotenzial.

Der mit dem Innovationsforum initiierte regionale Zusam­menschluss der Kompetenzen zwischen OES als europa­weit führendes Innovationsnetzwerk der organischen, flexiblen und gedruckten Elektronik und biosaxony als Cluster der sächsischen Biotechnologie und Medizintech­nik bietet ideale Voraussetzungen zur Entwicklung neuer innovativer Produkte und Dienstleistungen in beiden Innovationsfeldern.

Kontakt

Dr. Dominik Gronarz
Organic Electronics Saxony Management GmbH
Würzburger Str. 51
01187 Dresden
Tel: +49 351 46677180
E-Mail: gronarz[at]oes-net.de


Die Veranstaltung des Innovationsforums Mittelstand flexMED fand am 24./25. Oktober 2018 in Dresden in Stuttgart statt.

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