Das Innovationsfeld

Das Saarland ist ein Industrieland, in dem die Stahlindustrie als zweitgrößte Branche einen wesentlichen Beitrag zu Wertschöpfung und Beschäftigung leistet. Rund 22.000 Arbeitsplätze, die direkt oder indirekt von der Stahlindustrie abhängen, ein regionales Bruttoeinkommen von knapp einer Milliarde Euro pro Jahr und ein Anteil am Umsatz der gesamten saarländischen Industrie von knapp 20 Prozent machen die Wirtschaftskraft der saarländischen Stahlindustrie deutlich.

Industrie und Wirtschaft erleben zurzeit enorme Umwälzungen. Nicht zum ersten Mal. Nach Mechanisierung, Elektrifizierung und Automatisierung spricht man im Zuge der Digitalisierung von der vierten industriellen Revolution oder kurz von „Industrie 4.0“. Vor diesem Hintergrund hat sich das Saarland in den vergangenen Jahren auch als bedeuten der IT-Standort etabliert und weist im Bereich der künstlichen Intelligenz eine bundesweit einzigartige Dichte an Kompetenzen auf. Die hier angesiedelten, weltweit renommierten Informatikinstitute und ihre enge Zusammenarbeit mit der Universität und Hochschule sowie zahlreichen Unternehmen aus der IT-Branche runden das Bild des Saarlandes als eines der größten IT-Cluster in Europa ab.

Die hohe Innovationskraft der saarländischen Stahlindustrie, der kleinen und mittleren Unternehmen im Zulieferumfeld sowie der Forschungseinrichtungen, gut ausgebildete Beschäftigte, eine starke industrielle Basis und eine hervorragende Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft bilden das Fundament für den digitalen Aufbruch des Saarlandes. Vernetzung und Innovationspartnerschaften sind die Themen der Zukunft.

Die Akteure

Die Digitalisierung stellt den Mittelstand betriebsgrößenbedingt vor besonders große Herausforderungen. Nach wie vor stehen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) oft vor erheblichen finanziellen und personellen Herausforderungen, wenn es darum geht, die notwendigen Investitionen und Entwicklungsarbeiten anzugehen oder die Umstellung auf neue digitale Systeme und Geschäftsmodelle zu stemmen.

Mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Innovationsforum „Stahl 4.0“ verfolgt das in der Innovationsentwicklung und Netzwerkbildung erfahrene Unternehmen DORUCON – DR. RUPP CONSULTING GmbH das Ziel, die vielfältigen Kompetenzen der regional verankerten Stahlzulieferer und IT-Unternehmen (meist KMU) mit der Stahlindustrie sowie renommierten Forschungseinrichtungen mit einer weltweit anerkannten Exzellenz auf den Gebieten der KI-Entwicklung, Automatisierung und Materialforschung zu vernetzen. Hierbei sind auch das saarländische Ministerium für Wirtschaft und Arbeit sowie saarländische Organisationen und Wirtschaftsverbände aktiv in die Arbeit des Forums mit eingebunden.

Das Netzwerk mit einem regionalen Fokus auf das Saarland ist offen für neue Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet sowie darüber hinaus, und so deuten sich bereits jetzt vielversprechende Kooperationen auch über die Landesgrenzen des Saarlandes hinaus an. Erste Ansätze zu neuen innovativen Projekten zeigten sich bereits bei den ersten Zusammenkünften der Partner und einem lebhaften Austausch in den Workshops.

Die Perspektiven

Lösungen

Das Innovationsforum „Stahl 4.0“ ist als interdisziplinäre Plattform ausgestaltet mit der Perspektive, daraus ein dauerhaft im Saarland angesiedeltes Netzwerk kleiner und mittlerer Unternehmen zu entwickeln. Die Verbindung modernster Erkenntnisse aus der künstlichen Intelligenz, der Sensorik und der Materialforschung mit den modernen Produktionsprozessen der Stahlindustrie ermöglicht es, eine große Zahl an Daten, die während der Stahlproduktion und der vorangelagerten Prozesse erfasst werden, mittels modernster Methoden des Maschinellen Lernens, wie z. B. Deep-Learning, zu analysieren und dadurch die Produktionsprozesse sowie das Produkt selbst – den Stahl – ständig zu verbessern.

Zudem ergeben sich durch den Einsatz von Sensorik neuartige Vermarktungskonzepte für Zulieferer wie beispielsweise Betreibermodelle. Es soll praxisbezogene Forschung angestoßen werden, um die Innovationen und die Entwicklung neuer Wertschöpfungsmöglichkeiten für KMU nicht nur im Saarland zu unterstützen.

Potenziale für die Partner

Das Innovationsforum „Stahl 4.0“ bietet vor allem für KMU aus der Stahl-Zulieferindustrie und der IT-Branche die Chance, in interdisziplinären Workshops die Basis für zukünftige Innovationsprojekte zu schaffen; es können innovative Projektansätze und Impulse für Forschungs-, Entwicklungs- und Erprobungsprojekte entstehen.

In den Workshops werden die Anforderungen anhand von Fachvorträgen und Best-Practice-Beispielen herausgearbeitet und die technologischen und inhaltlichen Fragestellungen analysiert, erprobt und konkretisiert. Im Rahmen einer Szenarioanalyse unter den Teilnehmern des Innovationsforums und anhand von Workshops wird der Bedarf an neuen Partnern für das Innovationsforum eruiert und neue Partner – vornehmlich KMU – für das Forum werden gewonnen. So werden die Zielmärkte und Anwendungsfelder für die innovativen Lösungen herausgearbeitet und ein nachhaltiger Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Anwendung etabliert.

Kompetenzprofil

Das Saarland als traditioneller und hochmoderner Stahl-Standort und als seit nunmehr mehreren Jahrzehnten anerkannter Forschungsstandort für Materialwissenschaft, IT und Automatisierungstechnik ist ein perfektes geographisches Zentrum für das Innovationsforum „Stahl 4.0“. Bereits bestehende Forschungs- und Entwicklungs-Kooperationen in der Region werden vertieft und darüber hinaus neue Ansatzpunkte geschaffen. Das Innovationsforum „Stahl 4.0“ soll dabei eine Erweiterung des Akteursumfeldes mit vielfältigen neuen Vernetzungs- bzw. Kooperationsmöglichkeiten bewirken und sich zu einer dauerhaften Struktur entwickeln.

Kontakt

Christiane Liebe
DORUCON - DR. RUPP CONSULTING GmbH
Saargemünder Straße 39
66119 Saarbrücken
Tel.: +49 681 976898-14
Fax: +49 3222 17394-75
E-Mail: christiane.liebe[at]dorucon.de

Die zentrale Veranstaltung des Innovationsforums Mittelstand Stahl4.0 fand am 7./8. Juni 2018 in Saarbrücken statt.

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