Alte Gebäude – neue Konzepte
Im Vogtland gibt es Kulturdenkmäler, die leer stehen, dem Verfall preisgegeben sind. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat sich jetzt vor Ort angeschaut, wie das WIR!-Bündnis "Vogtlandpioniere" Abhilfe schaffen will.
Zum Glück ist die Alte Papierfabrik im thüringischen Greiz schon einmal gerettet worden. 2001 hat sich der gleichnamige Kulturverein gegründet und in eigener Initiative begonnen, das Haus zu renovieren und als Veranstaltungsort zu nutzen. Doch wenn hier keine Konzerte oder Proben stattfinden, steht das Haus leer. Deshalb hat sich der Kulturverein Alte Papierfabrik nun gemeinsam mit Partnern wie dem Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland (TITV) ein neues Nutzungskonzept überlegt. Das interessierte auch den Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, der auf seiner Sommertour in der Alten Papierfabrik Greiz stoppte. Hier stellten der Kulturvereinsvorsitzende Peter Schmidt und der Geschäftsführer des TITV Fabian Schreiber ihr Projekt vor. Ramelow war begeistert von den Ideen. Die Landesregierung werde diese gerne und mit großer Freude unterstützen, sagte er im Anschluss an die Präsentationen.
Mehr Leben in der Bude
Was genau haben die Projektpartner vor? Sie planen, das kulturelle Konzept der Alten Papierfabrik mit textilen Innovationen zu verbinden. So könnten Textilien zum Beispiel für den Schallschutz oder die Beleuchtung von Notausgängen eingesetzt werden, um das alte Gebäude noch besser zu nutzen. Von Proberäumen bis hin zu Künstlerunterkünften wäre vieles möglich. Außerdem denken die Vogtlandpioniere auch an eine wirtschaftliche Nutzung des Baudenkmals. Sie wollen Startup-Unternehmen die Möglichkeit bieten, Räume in der Alten Papierfabrik zu mieten. Auf diese Weise soll mehr Leben in die alten Gemäuer kommen und die Region für junge Leute attraktiver werden. Ob das Projekt gefördert wird, entscheidet der wissenschaftliche Beirat der Vogtlandpioniere im September.