BASIS-Partner bringt Ebola-Schnelltest auf den Markt

Mit mobiler DNA-Analytik Krankheiten schnell vor Ort zu erkennen, war einer der Schwerpunkte des Thüringer Wachstumskerns BASIS, der gerade seine Arbeit abgeschlossen hat. Auch die Senova GmbH aus Weimar war daran beteiligt. Das Biotech-Unternehmen hat Teststreifen aus neuen Materialien hergestellt, die mit Hydrogelen beschichtet wurden. Mit diesem Knowhow entwickelte Senova auch Schnelltests für Ebola-Viren, die nun erstmals zum Einsatz gekommen sind.  

Die Weimarer Teststreifen weisen die gefährlichen Erreger schnell und direkt vor Ort nach. „Wir können sowohl Blut oder Urin damit testen als auch Speichel aus Rachenabstrichen“, erläutert Senova-Inhaber Hans Hermann Söffing. Letzteres ist wichtig, um auch die Todesursache von aufgefundenen Leichen festzustellen. So kann eine weitere Verbreitung der Seuche vermieden werden. Mit dem Test wird ein spezielles Protein nachgewiesen, das in jedem Ebola-Virusstamm vorhanden ist. Nach der Entwicklung in den Weimarer Laboren sind die Teststreifen jetzt in einer Klinik im westafrikanischen Guinea genutzt und bewertet worden. Mehrere hundert Proben haben die Wissenschaftler im Universitätskrankenhaus von Conakry getestet.

Wenige Minuten statt mehrere Stunden

Die Ergebnisse korrelierten sehr gut mit denen der umfangreichen Labordiagnostik. „Dennoch kann unser Test die Bestätigungsdiagnostik nicht ablösen, aber er könnte vorgeschaltet sein“, so Söffing. Schließlich braucht die Schnelldiagnose weder Strom noch Labore. Der Test dauert nur wenige Minuten statt mehrere Stunden und kann Ebola mit einer Spezifität von über 98 Prozent nachweisen. So bekommen die Ärzte vor Ort Gewissheit über den Zustand des Patienten und können sofort Maßnahmen einleiten. Die Sterblichkeit könnte damit extrem gesenkt werden.

Senova hat den Test in Kooperation mit dem Forschungszentrum Bad Langensalza, dem Robert-Koch-Institut, Virologen aus Marburg und Mikrobiologen der Bundeswehr entwickelt. „Unser Test kann die vorhandenen Maßnahmen sehr gut unterstützen. Gleichzeitig wissen wir jetzt, wie die nächste Generation aussehen muss“, so Hans Hermann Söffing. Denn frühe Infektionsstadien vor Beginn der Symptome können mit dem Schnelltest bisher nicht nachgewiesen werden. Deshalb sind nun schon die nächsten Entwicklungsschritte geplant.

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