Ein flotter Dreier sorgt für Wirbel
NaWiTec, NaWiTec Energie und WIGRATEC+ hören sich schon von ihrer Namensgebung her nach enger Beziehung an. Kürzlich haben sie in Magdeburg ihr partnerschaftliches Verhältnis offiziell bekannt gegeben. Alle drei sind exzellente, vom BMBF geförderte Forschungsprojekte, die neueste Technologien in der Wirbelschicht- und Granuliertechnik entwickeln. Jetzt haben sie ein Verbundprojekt gestartet, das zum Ziel hat, qualitätssichere Wirbelschichtanlagen zu entwickeln und zu bauen.
Zur Auftaktveranstaltung war auch Hans-Peter Hiepe vom Bundesministerium für Bildung und Forschung nach Magdeburg gekommen. „Jetzt ist die Zeit, wo Sie anfangen können zu ernten“, meinte er mit zufriedenem Rückblick auf die Jahre seit 2008, in denen der Wachstumskern „Wirbelschicht- und Granuliertechnologie“ – WIGRATEC – erfolgreich zum Wachstumskern WIGRATEC+ herangereift ist. Und in denen die „Nachwuchsforschungsgruppe Wirbelschichttechnik“ – NaWiTec – aus den Kinderschuhen heraus gewachsen ist und jetzt als InnoProfile-Transfer-Vorhaben weiterforscht – im engen Bezug zur wirtschaftlichen Praxis.
Es gehe am Ende immer darum, gutes Geld zu verdienen, betonte Hiepe. Will sagen: Auch die Grundlagenforschung empfindet wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand als Forschungsziel längst nicht mehr anrüchig.
WIGRATEC und NaWiTec haben zu ihrem Qualitätsmerkmal gemacht, dass sie mit Industriepartnern zusammenarbeiten, die das Profil der Region prägen. „Insofern“, kam vom BMBF-Vertreter die Bescheinigung, „haben Sie alles richtig gemacht.“
„Wir können so ziemlich alles“
„Unsere Spezialität besteht übrigens darin, dass wir so ziemlich alles können, von der Idee über die Planung und den Bau bis hin zum Design der neuen Anlage“, ergänzte Mirko Peglow, Sprecher von WIGRATEC+ und technischer Geschäftsführer bei einem Partnerunternehmen aus der Wirtschaft, der IPT Pergande GmbH im anhaltischen Weißandt-Gölzau. Von hier aus knüpft und pflegt auch WIGRATEC+ sein regionales Netzwerk.
Auf den Forschungsergebnissen des Wachstumskerns wird gerade bei der IPT Pergande GmbH eine neue Anlage aufgebaut, die 15 Millionen Euro kostet und etwa 40 neue Arbeitsplätze schafft. NaWiTec hat seine Zentrale in Magdeburg. Hier steht eine der weltweit modernsten und größten Versuchshallen. „Kunden aus der Pharmazie, der Lebensmittelindustrie und der Landwirtschaft haben hohe Qualitätsanforderungen an ihre Granulate und Pulver“, betonte Andreas Bück, Junior-Professor an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, und Projektleiter von NaWiTec.
Hohe Qualität und vergleichsweise niedrige Herstellungskosten – das müsse doch zusammen passen, hat sich das Forschungsvorhaben als eine Zielaufgabe gestellt. Hier kommt das neue Verbundvorhaben NaWiTec Energie ins Spiel. Es beschäftigt sich mit der Reduzierung des Energieaufwandes bei der Partikelformulierung in Wirbelschichtprozessen. Ein großes Thema für Evangelos Tsotsas, da ist er ganz in seinem Element. Der Professor lehrt an der Otto-von-Guericke-Universität Thermische Verfahrenstechnik. Mit forschendem Blick wird NaWiTec Energie den Trocknungsprozess genauer unter die Lupe nehmen. Er kostet nach herkömmlichem Verfahren, so Tsotsas, bislang sehr viel unnütze Energie.
Alle drei Projekte im Verbund wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich die Anwendungsmöglichkeiten der Wirbelschichttechnik erweitern und somit ein größerer Markt für die neuen Technologien entsteht. NaWiTec, NaWiTec Energie und WIGRATEC+ im Bunde werden dann für ihre Kunden Anlagen, Simulationswerkzeuge und neue Messtechnik entwickeln und bauen.
Mirko Peglow formulierte die gemeinsame Bündnisvision ganz klar: „Wir wollen die Technologieführung übernehmen bei der Entwicklung, beim Bau und beim Betrieb von Wirbelschichtanlagen, in denen eine lückenlose Dokumentation bei der Herstellung der Qualitätsprodukte gesichert ist.
Informationen zum InnoProfil NaWiTec finden Sie hier und zum InnoProfile-Transfer-Verbundprojekt NaWiTec Energie hier. Über die InnoProfile-Transfer-Stiftungsprofessur "NaWiTec Strukturbildende Wirbeschichtprozesse" können Sie sich hier informieren. Zum Innovativen regionalen Wachstumskern WIGRATEC+ stellen wir Ihnen hier Informationen zur Verfügung.