Neue Initiative will Sachsen-Anhalt zum Weltmarktführer der Wirbelschichttechnologie machen
7,5 Millionen Euro investiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den kommenden Jahren in den neuen Innovativen regionalen Wachstumskern WIGRATEC. Mit dieser Förderung werden die intensive Erforschung der Wirbelschichttechnologie und die Entwicklung neuer Verfahren und Produkte vorangetrieben.
Für die Ewigkeit - stolz zeigt Unternehmer Wilfried Pergande (links) die Richtfest-Urkunde. Rechts Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff.
Darüber informierte Dr. Rolf Engelhardt vom Projektträger Jülich im Rahmen der Startveranstaltung auf dem Firmengelände der Firmengruppe Pergande in Weißandt-Gölzau, in der Nähe von Köthen in Sachsen-Anhalt.
Sachsen-Anhalts Minister für Wirtschaft und Arbeit, Dr. Reiner Haseloff, übte sich erst gar nicht in falscher Bescheidenheit, als er darauf aufmerksam machte, dass die Verfahren der Wirbelschichttechnologie ihre geistige Heimat in Magdeburg haben. An der Universität der heutigen Landeshauptstadt wurden in den 1950er und 1960er Jahren diese Verfahren erforscht und zur wirtschaftlichen Anwendung gebracht. So sei es nur logisch und richtig, diese Technologie heute weiter zu entwickeln, um den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Vorsprung der Netzwerkpartner in Sachsen-Anhalt dauerhaft auszubauen.
Wilfried Pergande hat einen industriellen Kern in Sachsen-Anhalt erhalten und erweitert. Ganz in der Nähe der Bachstadt Köthen investierte er bereits 1991 in ein Werksgelände der chemischen Industrie und des dazu gehörenden Anlagenbaus: „Noch nie habe ich so engagierte und gut ausgebildete Mitarbeiter wie in Weißandt-Gölzau erlebt. Das hat meine Entscheidung für diesen Standort sehr erleichtert. Als Kölscher Jung fühle ich mich hier wohl und arbeite sehr gern in Sachsen-Anhalt.“
Die Firmengruppe Pergande zählt weltweit zu den führenden Herstellern von Entstaubungstechnik.
Blick ins Auditorium - Bund, Land, Landkreis und Kommune stärken Standort Sachsen-Anhalt.
Nach Pergandes Angaben werden die an der WIGRATEC-Initiative beteiligten Unternehmen selbst 5,5 Millionen Euro in die Forschungsvorhaben investieren. Im Rahmen der geplanten Einzelprojekte sind ehrgeizige Ziele formuliert: Die Energiekosten sollen um bis zu 30 Prozent, die Kosten für die Qualitätsprüfung um bis zu 70 Prozent sinken. Der Durchsatz in den Produktionsanlagen erfährt eine Steigerung um bis zu 20 Prozent. 400 neue Arbeitsplätze werden im Netzwerk entstehen. Der Umsatz der WIGRATEC-Firmen soll bis zum Jahr 2016 um 50 Millionen Euro gesteigert werden.
Junior-Professor Mirko Peglow von der Otto von Guericke-Universität Magdeburg ist Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe des InnoProfils NaWiTec. Unter Experten zählt er zu den führenden Wissenschaftlern beim Thema Wirbelschichttechnologie. Bei der WIGRATEC-Initiative setzt er vor allem auf das Erschließen neuer Branchen, die mit Wirbelschichttechnologie effizienter und umweltschonender arbeiten könnten. Im Fokus der Forschung steht dabei u.a. die Pharmaindustrie. Durch Verfahrensverbesserung sollen künftig die medizinischen Wirkstoffe in die Medikamente passgenau eingebracht werden.
Weitere Informationen zum Innovativen regionalen Wachstumskern WIGRATEC finden Sie hier.