Preisgekröntes im Schaufenster
Sachsen-Anhalts Hugo Junkers Preis 2018 ging auch an zwei BMBF-geförderte Initiativen: Die INKAs entwickeln eine neue Methode der Photodynamischen Therapie zur Tumorbehandlung, und die Knufmann GmbH tischt Algen als Lebensmittel der Zukunft auf.
Der Hugo-Junkers-Preis für Forschung und Innovation aus Sachsen-Anhalt ist begehrt – nicht in erster Linie wegen des Preisgeldes, wie Minister Armin Willingmann betont. Als „Schaufenster“ bezeichnet er die Auszeichnung, die sein Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung seit 28 Jahren an Innovationen aus Wissenschaft, Industrie und Handwerk vergibt. Wer sich in diesem Schaufenster ausstellen könne, sei gut sichtbar auf dem Wege zum Erfolg.
2018 wurden zwölf Preisträger in vier Kategorien aus insgesamt 82 Bewerbungen für den Hugo Junkers Preis ausgewählt. Zwei der zwölf Preise gingen an Akteure, die innerhalb der großen Unternehmen Region-Familie vom Bundesforschungsministerium gefördert werden.
Lichtbasierte Krebstherapie
Über den zweiten Preis innerhalb der Kategorie „Innovativste Vorhaben der Grundlagenforschung“ freut sich ein Projekt-Team der INKAs – Intelligente Katheter der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Die Wissenschaftler haben eine neue Methode zur individualisierten Bestimmung des Bestrahlungszeitpunktes für die Photodynamische Therapie entwickelt. Die PDT macht eine minimal-invasive Krebstherapie auf Lichtbasis möglich. Deren Bezeichnung LIMOTREAT ist von „Light system to monitor and treat“ abgeleitet. Mit Hilfe des neuen lichtbasierten Verfahrens soll es den Medizinern noch besser gelingen, bisher schwer behandelbare tiefliegende Tumore zu zerstören. Durch die Fluoreszenzbildgebung mittels optischer Fasern können ein genauer Zeitpunkt und der Verlauf der Behandlung genau bestimmt und verfolgt werden.
Backen ohne Butter und Ei
Der diesjährige Sonderpreis des Hugo Junkers Preises wurde in der Kategorie „Innovativste Projekte der Ernährungswirtschaft“ ausgeschrieben. Die Ernährungswirtschaft ist Sachsen-Anhalts beschäftigungsstärkste Industriebranche und für die Wirtschaft des Landes wie auch für die Gesundheitserhaltung der Bevölkerung von großer Bedeutung. Die Knufmann GmbH aus dem altmärkischen Klötze kam mit ihrem Produkt „BOBEI“ auf den dritten Platz. Das goldgelbe Mehl aus der Chlorella-Mikroalge ermöglicht veganes „Backen ohne Butter und Ei“ – BOBEI eben.
Geschäftsführerin Kirstin Knufmann entwickelt Rezepturen und Rezepte aus Algen. Sie initiierte 2018 das Innovationsforum AlgaeFood. Die Knufmann GmbH will das Fachwissen und die Kompetenzen aus unterschiedlichen Bereichen bündeln, um die Alge als Lebensmittel der Zukunft voranzubringen.