ProLupin GmbH startet industrielle Produktion von Lupineneiweiß in Grimmen

Es ist soweit: Die industrielle Produktion von Eiweiß aus der Blauen Süßlupine der ProLupin GmbH ist gestartet. Im Vorpommerschen Grimmen zwischen Rostock und Greifswald ist mit 2,5 Millionen Euro Investitionskosten eine Produktionshalle entstanden, um der wachsenden Nachfrage nach Lupineneiweiß nachzukommen. Die ProLupin GmbH ist das Herz des Innovativen regionalen Wachstumskerns "PlantsProFood", zu dem 14 weitere Forschungs- und Unternehmenspartner gehören. Der Wachstumskern deckt die gesamte Kette von der Züchtung der Blauen Lupine bis zur Lebensmittelproduktion ab.

Bisher wurde das Lupineneiweiß in einer Pilotanlage in Neubrandenburg hergestellt. Nun wird mit dem neuen Werk in Grimmen die Produktion um das 15fache erhöht. In der Anlage können nach Firmenangaben jährlich bis zu 2.500 Tonnen Lupinen verarbeitet werden, die überwiegend in Mecklenburg-Vorpommern angebaut werden.

Die Samenkörner der Blauen Süßlupine werden zunächst geschält und flockiert und erreichen so das Grimmener Werk. Dort werden die Flakes in 1000 Liter-Behälter gefüllt und in einem ersten Schritt mit Wasser zu einer Maische verarbeitet. Nach dem ersten Dekantieren werden die Bitterstoffe durch Ausspülen entfernt. Insgesamt durchläuft die Masse vier Tanks und zwei Dekanter, bis das Lupinenprotein-Isolat fertig ist.



Gesunder Ersatz für tierische Fette

Das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, Partner im Wachstumskern, hat die Verarbeitungstechnik soweit entwickelt, dass das Lupinenisolat tierisches Eiweiß leicht ersetzen kann. Als rein pflanzliches Produkt ist es zudem laktose- und cholesterinfrei. Und durch die Entfernung der Bitterstoffe ist das glutenfreie Isolat geschmacksneutral.

Der begehrte Ersatzstoff für die Herstellung von fettreduzierten Fleischwaren, Salatsaucen, Nudeln, Joghurt, Kuchen und Speiseeis findet immer mehr Abnehmer. Auf der Eröffnung des ProLupin-Werkes wurde die ganze Palette der bisher erzeugten Produkte von Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern und Lübeck zur Verkostung angeboten. Neben regionalen Abnehmern von Lupineneiweiß gibt es nun auch Interessenten aus Österreich und Großbritannien.

International gefragt: Lupineneiweiß aus Mecklenburg-Vorpommern

Für Katrin Petersen, Geschäftsführerin der ProLupin GmbH und Initiatorin des Wachstumskerns ist die Eröffnung des Lupinenwerkes ein Meilenstein, mit dem ein neuer Abschnitt des Unternehmens beginnt. „Wir haben mit der Verarbeitung der Blauen Süßlupine etwas Neues geschaffen, sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Ernährung. Ich denke, das ist einmalig in Mecklenburg-Vorpommern und auch darüber hinaus. Dass aus dieser ganz einfachen Vision jetzt etwas Reales geworden ist, ist auch ein Verdienst des BMBF, dem ich hiermit für die Unterstützung danken möchte“, so die Agraringenieurin Petersen auf der Eröffnungsfeier.

vlnr: Ministerialrat Hans-Peter Hiepe (BMBF), Katrin Petersen (Geschäftsführerin ProLupin GmbH) und Landwirtschaftsminister aus Mecklenburg-Vorpommern Dr. Till Backhaus auf der Eröffnung der Produktionsstätte.
vlnr: Ministerialrat Hans-Peter Hiepe , Katrin Petersen Geschäftsführerin ProLupin GmbH und Landwirtschaftsminister aus Mecklenburg-Vorpommern Dr. Till Backhaus auf der Eröffnung der Produktionsstätte. © BMBF



Neun Mitarbeiter haben bei der ProLupin GmbH in Grimmen ihren Arbeitsplatz gefunden, bis zu 15 sollen es demnächst werden.



Die Idee, das Eiweiß aus der Blauen Süßlupine für Lebensmittel zu veredeln, wurde vor sieben Jahren im AgroBio Technikum in Groß Lüsewitz bei Rostock geboren. Das BMBF unterstützte diese Idee in ihrer Startphase mit einem Innovationsforum, in dem die heutigen Partner des Wachstumskerns „PlantsProFood“ - die regionalen Fachleute aus der Züchtung, dem landwirtschaftlichen Anbau und der Lebensmittelindustrie - erstmals gezielt zusammenkamen.




Weitere Informationen zum Innovativen regionalen Wachstumskern "PlantsProFood" erhalten Sie

hier

.