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Aktiv an der Energiewende mitwirken und gleichzeitig einen wirtschaftlichen Ausbau für die Region erzielen: Beim Schweriner World Café brachte das WIR!-Bündnis "CAMPFIRE" vielfältiges Know-how zusammen.

Sie wollen die Energiewende in Deutschland ökonomisch und ökologisch machbar gestalten. Dafür hatten die Initiatoren, das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP Greifswald), das Institut für Regenerative EnergieSysteme der Hochschule Stralsund (HOST) und das Institut für Klimaschutz Energie und Mobilität (IKEM) nicht nur Experten eingeladen. Auf dem Schweriner World Café der WIR!-Initiative CAMPFIRE war auch die Meinung der Gäste von außen gefragt. „Wir brauchen auch den Input von überregionalen Partnern, die uns in unserer Region unterstützen. Das sind bestenfalls Partner, die auch einen Benefit haben“, so Dirk Uhrland vom INP Greifswald, der CAMPFIRE koordiniert. Das World Café war der Rahmen, um Anwendungsbeispiele einer speziellen Technik auf der Basis von Dünnschichtmembranen zu diskutieren und zu bewerten.

keramische Dünnschichtabscheidung im Plasmareaktor
Das Bild zeigt eine keramische Dünnschichtabscheidung im Plasmareaktor. © INP, Henning Kraudzun

ELEKTROKERAMIKEN – EIN WERKSTOFF DER ENERGIEWENDE

Was ist die Idee? Die bisher 17 Bündnispartner von CAMPFIRE wollen elektrokeramische Dünnschichtmembranen einsetzen, um neue Energieumwandlungs- und Speichertechnologien zu entwickeln. Noch fehlt es an rentablen Speichermöglichkeiten für den gewonnenen Ökostrom aus Wind, Sonne und Biogas, damit er auch jederzeit dort verfügbar ist, wo er benötigt wird. Das Herstellungsverfahren von Dünnschichtmembranen gehört zu den innovativen Speicher-Technologien, die in der Energiewende zum Beispiel in der Batterietechnik ihre Anwendung finden können. Das wissenschaftlich-technische Know-how für die Entwicklung einer Dünnschichtmembran liefert das INP Greifswald.

Derzeit befindet sich das Vorhaben in der Konzeptionsphase und ist dabei, die Einsatzmöglichkeiten des Technologiefeldes in den verschiedenen möglichen Anwendungsbereichen zu untersuchen, um ihr Potenzial herauszufinden. Die Teilnehmer des World Cafés äußerten sich zu den einzelnen Anwendungsfeldern und gaben ihre Bewertung ab. Diskutiert wurden zum Beispiel die Anwendung der Nanomembran in der Brennstoffzelle, bei den Oxidationsprozessen, in der Solarenergie und der Wertstoffsynthese. Elektrokeramische Dünnschichtmembranen können hilfreich sein, um die Lebensdauer von Power-to-Gas-Anlagen zu erhöhen, in denen Strom aus Windenergie zu Wasserstoff oder Methangas umgewandelt wird. Die lange Lebensdauer einer Brennstoffzelle etwa gilt als Grundvoraussetzung, um wirtschaftlich rentabel zu sein.

Bis Oktober will das Bündnis aus den Ergebnissen des World Cafés und weiterer Workshops eine Strategie entwickeln, mit der es dann in die Umsetzungsphase gehen kann.

Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren und bewerten die Anwendungsfelder der Energietechnologien durch Dünnschicht-Membranen.
Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren und bewerten die Anwendungsfelder der Energietechnologien durch Dünnschicht-Membranen. © PRpetuum GmbH

GOVERNANCE – DER RECHTLICHE HINTERGRUND

Wie muss der zukünftige Rechtsrahmen aussehen, um die Technik in die Wirtschaft zu überführen? Für diese und andere Fragen der rechtlichen, ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen hat das Institut für Klimaschutz Energie und Mobilität der Universität Greifswald die Verantwortung übernommen.

Gelingt der Transfer in die zukünftige Energieverfahrenstechnik, so soll die Dünnschichtmembran in Deutschland produziert und eingesetzt werden. Wenn Industrie und Forschung im Nordosten erfolgreich zusammenarbeiten, ist mit CAMPFIRE ein Entwicklungssprung in der Region zu erwarten.

Der Nordosten ist mit seiner stark ausgebauten Windkraft für dieses Thema gut aufgestellt. Zudem ist Mecklenburg-Vorpommern als Ostseeanrainer gut vernetzt mit anderen Ländern.

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