Von Kalifornien nach Sachsen – Stiftungsprofessor startet in Dresden

Ein internationaler Spitzenforscher ist in das Team der InnoProfile-Transfer-Initiative „Organische p-i-n Bauelemente“ an der Technischen Universität Dresden eingestiegen. Der belgische Physiker Dr. Koen Vandewal kommt von der renommierten kalifornischen Universität Stanford. In Dresden hat er jetzt seine Arbeit als Stiftungsprofessor für Organische Photovoltaik aufgenommen.

Eine kleine Umstellung ist es schon vom kalifornischen Pazifik ins sächsische Elbtal – allein wegen des Wetters: hier leichter Schnee und kühle fünf Grad, dort Sonne und milde 15. Aber für Koen Vandewal hat es sich gelohnt. Nicht nur, dass er seiner Heimat Belgien wieder näher ist. Am Institut für Angewandte Photophysik der TU Dresden hat Vandewal ein perfektes Arbeitsumfeld, für das er die besten Voraussetzungen mitbringt.

Der Physiker promovierte an den belgischen Universitäten in Gent und Hasselt auf dem Gebiet der Photonik und ging dann zwei Jahre an die Universität Linköping in Schweden, bevor er nach Stanford kam. Dort beschäftigte er sich mit neuen Materialien für flexible photonische Bauteile.



In Dresden leitet der 32-Jährige eine Nachwuchsforschungsgruppe des InnoProfile-Transfer-Vorhabens „Organische p-i-n Bauelemente“. Mit seinem Team baut er auf den Ergebnissen des gleichnamigen InnoProfils auf. In den letzten Jahren sind dort wesentliche Grundlagen für die Herstellung von organischen p-i-n-Solarzellen weiterentwickelt worden. Für diese Solarzellen werden statt hochreinem und kostenintensivem Silizium definierte organische Moleküle als Halbleiter verwendet.



Organische Solarzellen für regionales Wirtschaftswachstum

Trotz des Erfolgs der intelligenten Solarzellen sind wichtige Eigenschaften wie Effizienz, Lebensdauer oder Kosten noch verbesserungswürdig. Neu entwickelte Materialien sollen die Solarzellen zur Produktionsreife bringen und ihnen zum wirtschaftlichen Durchbruch verhelfen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf hocheffizienten Lichtabsorbern mit hoher Ladungsträgerbeweglichkeit.

Dazu wollen die Wissenschaftler alternative organische Akzeptormaterialien synthetisieren und charakterisieren. Auf diese Weise soll in Dresden eine umfassende Charakterisierungsplattform entstehen, die für die organische Elektronik von immenser Bedeutung ist. Professor Vandewal und seine Mitarbeiter wollen dieses Vorhaben maßgeblich voranbringen. Ihre Arbeit wird an den Bedürfnissen der regionalen Unternehmen orientiert sein, die sich, auch dank des Vorläuferprojekts, hier entwickelt haben und die nun die Stiftungsprofessur ermöglichen. Dazu gehören die Novaled AG, die Heliatek GmbH, die Creaphys GmbH und die 3D-Micromac AG. Gemeinsam wollen Unternehmer und Wissenschaftler in den kommenden Jahren das Wachstumspotenzial der organischen Elektronik im Raum Dresden voll ausschöpfen.


Weitere Informationen zur InnoProfile-Transfer-Stiftungsprofessur „Organische p-i-n-Bauelemente“ finden Sie hier.