Eine Bühne für die Gesundheit : Datum:

In einem denkmalgeschützten Schloss treffen rund 30 Gäste auf ein mutiges Ensemble und auf ein Megathema unserer Zeit – Porträt eines ungewöhnlichen Theaterabends der T!Raum-Initiative „One-Health-Region Vorpommern“.

Auf den ersten Blick erscheinen die Theaterräume in Bröllin wie eine medizinische Einrichtung. Stethoskope und Spritzen, Zangen, Scheren und Schaber erzeugen die typische Atmosphäre einer Arztpraxis. Staunend richten sich die Blicke des Publikums auf die Bühne, wo ein wild gewordener Radioapparat zum betagten Patienten wird, der sich gegen eine Herzdruckmassage nicht wehren kann.

Von Schaber bis Zange: Zutaten für einen erstaunlichen Theaterabend.
Von Schaber bis Zange: Zutaten für einen erstaunlichen Theaterabend. © BMBF/Innovation & Strukturwandel/Thilo Schoch

Die Szenerie ist Teil des experimentellen Theaterstücks „Hauptsache gesund!? Teil 1: Mensch“. Rund 30 Besucherinnen und Besucher sind an diesem Frühlingsabend in das denkmalgeschützte Schloss im vorpommerschen Bröllin gekommen.

Verständliche Wissenschaft

Hinter dem interaktiven Schauspiel steckt die Initiative „One-Health-Region Vorpommern“, die das Bundesforschungsministerium im Rahmen der Programmlinie „T!Raum – TransferRäume für die Zukunft von Regionen“ fördert. T!Raum soll Freiräume schaffen, in denen Hochschulen und Unternehmen gemeinsam und in experimentellen Ansätzen neue Ideen und Formate weiterentwickeln und ausprobieren können.

Die One-Health-Region stützt sich auf Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Initiative will die strikte Trennung der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt durchbrechen und ein Verständnis für die gesundheitlichen Zusammenhänge im ländlich geprägten Vorpommern verankern.

Das Theaterstück soll dazu beitragen, das komplexe wissenschaftliche Konzept von One Health auf spielerische Art und Weise verständlich zu machen. Zugleich spiegelt es die komplexe gesundheitliche Realität in Mecklenburg-Vorpommern wider. Denn einerseits definiert sich das Bundesland selbstbewusst als Gesundheitsland. So gibt es hier zum Beispiel besonders viele Reha-Kliniken. Andererseits ist der Anteil der Kranken im deutschlandweiten Vergleich überdurchschnittlich hoch, ebenso die Sterberate. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Titel des Wissenschaftstheaters „Hauptsache gesund!? Mensch“ eine ganz besondere Bedeutung.

Das Opernale-Ensemble vermittelt das komplexe One-Health-Konzept auf unterhaltsame Weise.
Das Opernale-Ensemble vermittelt das komplexe One-Health-Konzept auf unterhaltsame Weise. © BMBF/Innovation & Strukturwandel/Thilo Schoch

Ein Experiment

Für Henriette Sehmsdorf ist das Theaterstück eine Herausforderung und ein Experiment. Sehmsdorf ist künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des One-Health-Region-Projektpartners Opernale e.V. und für die Umsetzung dieses außergewöhnlichen Formates verantwortlich. Um mit den Mitteln des professionellen Theaters die menschliche Gesundheit unterhaltsam auf die Bühne zu bringen, braucht es schon eine ordentliche Portion Fantasie, Mut und Ausdrucksstärke. Und so flüstert, schreit und singt sich das Ensemble mit Katja Klemt, Claudia Roick und Benjamin Saupe durch die ganze Vielfalt und Sehnsucht unserer körperlichen und sozialen Gesundheit.

Am Ende eines außergewöhnlichen Abends blickt das Publikums zurück auf ein Theatererlebnis, bei dem ganz große, aber auch teilweise scheinbar abwegige Fragen rund um das Thema Gesundheit auf der Bühne behandelt wurden: Wann fühlen wir uns gesund? Wollen wir wirklich immer älter werden oder gar ewig leben? Brauchen wir Theater als Kassenleistung? Das Wissenschaftstheater wird auf jeden Fall fortgesetzt. Ganz im Sinne des ganzheitlichen Gesundheitsverständnis von One Health geht es im zweiten Teil um die Gesundheit der Tiere.

Eine Bühne für die Gesundheit

In einem denkmalgeschützten Schloss treffen rund 30 Gäste auf ein mutiges Ensemble und auf ein Megathema unserer Zeit – Porträt eines ungewöhnlichen Theaterabends der T!Raum-Initiative „One-Health-Region Vorpommern“.

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