RUBIN-Bündnisse mit Strahlkraft : Datum:
Die Bündnisse der Programmlinie RUBIN entfalten ihre Brillanz in unterschiedlichsten Forschungsgebieten. Aber es gibt auch viele Berührungspunkte zwischen ihnen. Diese und noch mehr gab es auf einem Erfahrungsaustausch in Magdeburg zu entdecken.
Mal „out of the box“, also über den eigenen Tellerrand hinauszudenken, ungewöhnliche Ideen zuzulassen, sich gegenseitig zu inspirieren – darauf sei er gespannt, erzählt einer der Vertreterinnen und Vertreter von bundesweit 25 RUBIN-Bündnissen. Gerade finden sie sich zur Kaffeepause an Stehtischen im Maritim Hotel Magdeburg ein. Auf jedem Tisch liegen Kärtchen mit den Namen von Forschungskonsortien, die jeweils aus einer Region stammen. Die Teilnehmenden sind eingeladen, den Tisch mit ihrem Namenskärtchen aufzusuchen und dann mit den übrigen sich um den Tisch einfindenden Personen in Austausch zu treten. Allgemeine Überraschung unter den Konferenzteilnehmenden: Räumlich oft nicht weit voneinander entfernt erforschen und entwickeln sie innovative Produkte und Technologien, aber erst auf dieser zweitägigen Veranstaltung lernen sie sich kennen.
Die Veranstaltung am 6. und 7. Juni 2024 ist der erste Erfahrungsaustauch innerhalb der Programmlinie „RUBIN – Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation“. RUBIN soll die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen in strukturschwachen Regionen stärken sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen dabei unterstützen, ihre Forschungsergebnisse zu verwerten.
Prägnantes Kennenlernen
„Pecha Kucha“ – wer die aus Japan stammende Vortragsmethode noch nicht kannte, hatte schon bei der Vorbereitung der eigenen Präsentation einen Erkenntnisgewinn – und Stress. Doch jedem der Bündnisse gelingt es schließlich, sich innerhalb von nur 100 Sekunden und mit exakt 5 Präsentationsfolien im Plenum vorzustellen. Prägnant und eindrücklich vermitteln die Bündnisse ihre Forschungsthemen. Darunter sind Technologien zur Herstellung von Mikrochips, Recyclingverfahren für Batterien und Kunststoffe, Innovationen im Bereich der Abwasser- und Luftreinigung, Technologien zur Vernetzung von medizintechnischen Geräten und zum Messen von Wetterdaten, intelligente Systeme, die Teile der Landwirtschaft automatisieren oder solche, die Desinformationen in den Medien erkennen. Als neuartige Produkte sollen langfristig etwa Biokunststoffe für die Bau- und Fahrzeugindustrie, Testsysteme zur Erkennung von Alzheimer im Blut, Schnelltests aus nachhaltigen Materialien und Implantate aus Keramik auf den Markt gebracht werden.
Vor den Herausforderungen der Markteinführung stehen alle Bündnisse gleichermaßen. Denn die RUBIN-Förderung soll in eine wirtschaftliche Verwertung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten übergehen.
Treffen auf der Insel
Die Wege zu einer kundenorientierten Vermarktung verlaufen durch Höhen und Tiefen und hängen von bündnisinternen sowie äußeren Faktoren ab: Das ist eine der Erfahrungen, die die Bündnisvertreterinnen und -vertreter an den sechs Themeninseln austauschen. Die akuten oder bereits erfolgreich bewältigten Herausforderungen des eigenen Bündnisses im Hinterkopf diskutieren sie dort über Verwertungsstrategien, den Umgang mit dem Fachkräftemangel, Marketing auf nationaler und internationaler Ebene und das eigene Bündnismanagement.
„Es ist gut zu erfahren, dass man nicht allein ist mit seinen Problemen“, sagt ein Teilnehmer nach der Diskussion. Zugleich stellt er fest, dass die Treffen an den Themeninseln schon Teil mancher Lösungsfindung sein könnten, weil man sich gegenseitig beraten könne. Aus ihren Gesprächen nehmen viele den Impuls mit, den Begriff „Scheitern“ aus ihrem unternehmerischen Wortschatz zu streichen. „Aus nicht gelungenen Vorhaben kann man tatsächlich mehr an wertvoller Erfahrung mitnehmen, als wenn immer gleich alles klappt“, meint eine Teilnehmerin.
Kontakte intensivieren
Beim letzten gemeinsamen Mittagessen ist die Zusammensetzung an den Tischen eine ganz andere als zu Beginn der Veranstaltung. Die RUBIN-Bündnisse haben beim Treffen in Magdeburg Strahlkraft über ihre Regionen hinaus entfaltet, vielfach inspirierende Bekanntschaften gemacht und teilweise auch Kontaktdaten ausgetauscht, um den Austausch miteinander fortzusetzen. Bündnisse aus Aachen und Berlin verabreden einen Videocall. Bündnisvertreterinnen und -vertreter aus Mitteldeutschland und aus Norddeutschland haben sich als potenzielle Geschäftspartner entdeckt. Andere wieder wollen sich gegenseitig besuchen, um direkte Einblicke in Projekte und Arbeitsweisen zu gewinnen.
Als der Erfahrungsaustausch in Magdeburg zu Ende geht, steht fest: Der Erfahrungsaustausch geht weiter.