Die Arbeitswelt der Zukunft : Datum:

Moderne und innovative Formen der Arbeitsgestaltung in mittelständischen Unternehmen in der Region Hunsrück und Naheland zu erproben, war das Ziel des REGION.innovativ-Bündnisses ArbeitSooNahe. Ende April resümierte das Bündnis drei Jahre intensiver Projektarbeit.

Das Team des Bündnisses ArbeitSooNahe
Das REGION.innovativ-Bündnis ArbeitSooNahe bei der Abschlussveranstaltung © BITO CAMPUS GmbH

Im Juni 2021 startete das Bündnis ArbeitSooNahe mit der Absicht, moderne und flexible Formen von Arbeitsorganisation und Arbeitsinhalten zu entwickeln. Erprobt wurden diese in der Praxis gemeinsam mit mittelständischen Unternehmen aus der Region Hunsrück und Naheland. Das Ziel: Durch die neue Arbeitsgestaltung die Mitarbeiterzufriedenheit und Arbeitgeberattraktivität in kleineren und mittleren Unternehmen im ländlichen Raum zu steigern.

„Die Projektarbeit im Bündnis hat gezeigt, gemeinsam lassen sich Mehrwerte schaffen. Von großen und kleinen Partnern flossen gleichermaßen gute Ideen und Sichtweisen ein, um die Arbeitswelt von morgen besser zu gestalten“, so Initiator und Koordinator des Bündnis Martin Partenheimer.

„New Work“ im Praxistest

In rund 17 Innovationswerkstätten hat das Bündnis mehr als zehn konkrete Maßnahmen entwickelt und anschließend mit den Partnerunternehmen in der betrieblichen Praxis getestet. Die Maßnahmen umfassten Innovationen in den Bereichen Bewerbungsgestaltung, Teamorganisation, Gesprächsführung und Arbeitsplatzorganisation.

Durch öffentliche Veranstaltungen in der Region erreichte ArbeitSooNahe über 300 Teilnehmende und etablierte arbeitsoonahe.de als digitale Austauschplattform. Zielgruppe waren vor allem Führungskräfte, Personalerinnen und Personaler regionaler mittelständischer Unternehmen sowie Multiplikatoren aus der Wirtschaftsförderung und der Kreishandwerkschaft. Auf der Webseite wurde in den letzten Jahren ein Informationsschatz aus Leitfäden und Erklärvideos aufgebaut. Ein besonderes Highlight ist dabei das ArbeitSooNahe-Onlinespiel „Brave New Work“. Bei dem Spiel muss man die Position einer Führungskraft einnehmen und mit den Wünschen und Ideen von Mitarbeitenden zum Thema „New Work“ umgehen. Alle Materialien und das Spiel stehen Interessierten weiterhin auf der Webseite zur Verfügung.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der Veranstaltung.
Austausch bei öffentlichen Veranstaltungen über Praxiserfahrungen © Hevert-Arzneimittel

Abschlussveranstaltung mit Praxisperspektive

Bei der Abschlussveranstaltung des Bündnisses Mitte April stand dann noch einmal die Praxisperspektive im Mittelpunkt. Alle Unternehmenspartner haben ihre ganz konkreten Fortschritte und Erkenntnisse während der Projektarbeit herausgearbeitet.

Eine positive Bilanz zogen unter anderem BITO Campus und Hevert-Arzneimittel. Beide Unternehmen testeten das Delegation Board. Das Board wird eingesetzt, um Verantwortlichkeiten innerhalb eines Teams oder einer Organisation klar zu definieren und zu delegieren. Ein Dokument visualisiert die unterschiedlichen Zuständigkeiten und Entscheidungsbefugnisse. Das führt zu einer Entlastung der Führungskräfte durch mehr Eigenverantwortung der Mitarbeitenden, zu mehr Transparenz und einer besseren Kommunikation.

Hervert-Arzneimittel setzte das Tool zunächst in der Personalabteilung ein, schon nach kurzer Zeit aber auch in anderen Abteilungen. Aktuell passt das Unternehmen das Board an, um es bei der Einstellung neuer Mitarbeitenden zu nutzen. Das Delegation Board ist mittlerweile zum festen Bestandteil in der internen Zusammenarbeit geworden.

BITO Campus integrierte neben dem Board noch weitere Maßnahmen in den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden. Im Zuge der Innovationswerkstatt „Mitarbeitergewinnung“ wurde die Maßnahme Corporate Influencer gestartet. Hier wird über ein persönliches LinkedIn-Profil für das eigene Unternehmen geworben. Dabei hat BITO Campus festgestellt, dass die Maßnahme auch die Mitarbeiterbindung stärkt.

Wie geht es weiter?

Auf der Praxistagung wurde über künftige Themen, die Einbindung regionaler Partner und die Zukunft des Bündnisses nach dem Förderzeitraum diskutiert. Die ursprüngliche Intention, ein ArbeitSooNahe-Netzwerk in der Region auf- und auszubauen, wird auch nach dem Förderzeitraum weiterverfolgt. Das Bündnis motiviert Interessierte, weiterhin an den Entwicklungen und Aktivitäten des Netzwerks teilzunehmen. Gemeinsam will es die Zukunft der Arbeitswelt in der Region Hunsrück und Naheland aktiv gestalten.

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