Zu Ende!?
Der Förderzeitraum des Programms „Zwanzig20“ ist vorbei. Bei einer digitalen Abschlussveranstaltung für die Beirätinnen und Beiräte wurde nun Bilanz gezogen, aber auch in die Zukunft geblickt. Der Tenor: Es geht weiter!
Mit dem Programm „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ hat das Bundesforschungsministerium (BMBF) im Jahr 2012 völlig neue Wege in der Innovationsförderung beschritten: Mit Mut, Offenheit und neuen Innovationspartnerschaften sollten die zehn Zwanzig20-Konsortien Antworten auf die ganz großen, volkswirtschaftlich wie gesellschaftlich bedeutsamen Fragestellungen finden.
Zehn Jahre später haben über eintausend Zwanzig20-Akteure eine beindruckende Bilanz vorzuweisen. Sie haben eine Vielzahl neuer Technologien und Prozesse hervorgebracht und spektakuläre Demonstratoren entwickelt; sie haben herausragende wissenschaftliche Leistungen erbracht und neue Forschungsstrukturen geschaffen; sie haben Karrieren auf die Sprünge geholfen und Denkmuster in Wissenschaft und Wirtschaft fundamental verändert.
Ein verlässlicher Begleiter
Es ist eine Erfolgsbilanz, für die auch eine Expertengruppe verantwortlich ist, die eher im Verborgenen wirkte und die das BMBF nun mit einer digitalen Live-Veranstaltung aus dem hauseigenen Studio in Berlin würdigte: die Zwanzig20-Beirätinnen und -Beiräte.
„Sie alle waren für Ihre Konsortien Beratungsinstanz, Coach und Sparringspartner. Sie haben diskutiert, geprüft, kritisiert, verworfen, aber auch vermittelt und empfohlen. Sie haben Impulse gegeben und angetrieben“, blickte Gisela Philipsenburg, die zuständige Referatsleiterin im BMBF, in ihrem Grußwort zurück. „Und sie blieben, auch in schwierigeren Zeiten ein verlässlicher Begleiter. Ohne Ihren
persönlichen Einsatz hätten die zehn Konsortien sich nicht so erfolgreich entwickelt.“
Mehr als 200 Patente
Dass sich die Erfolge sehen lassen können, bestätigt der Abschlussbericht der Begleitforschung, aus dem BMBF-Referentin Tanja Fröhlich-Israng zitierte: „Als roter Faden zieht sich durch den Ergebnisbericht der Begleitforschung, dass im Rahmen von Zwanzig20 echte Zukunftsthemen er- und beforscht wurden – was beim Beginn des Programms 2012 noch echte Exoten-Themen waren – beispielsweise die Themen Wasserstoffforschung, nachhaltiges Bauen oder Infektionsforschung.“
Insgesamt vereinten die zehn Konsortien 1.145 Mitglieder, davon 65 Prozent Unternehmen, und bearbeiteten die gewaltige Zahl von 1.736 Vorhaben. Neben mehr als 200 Patenten und 30 renommierten Auszeichnungen bis hin zum Deutschen Zukunftspreis überzeugten auch die überregional ausgerichteten Netzwerke, die in allen ostdeutschen Bundesländern entstanden sind und dabei auch neue Partner aus Westdeutschland eingebunden haben.
Bleibende Wirkung
Auch die Beirätinnen und Beiräte selbst, von denen sich etwa 50 digital zugeschaltet hatten, zogen ein positives Fazit des Programms und ihrer eigenen Tätigkeit. Sie betonten, dass die Konsortien nicht nur wissenschaftliche Standards vorangebracht, sondern Ergebnisse auch in die Anwendung gebracht hätten. Zudem hoben sie die strukturellen Effekte in den Regionen hervor, darunter neu entstandene bzw. entstehende Arbeitsplätze in Start-ups, aber auch in vorhandenen Unternehmen. Zugleich lieferten die Beirätinnen und Beiräte Impulse für künftige Förderprogramme – etwa zur Ausgestaltung der Strategiephase oder zu einer Anschlussförderung. Zwei Äußerungen bleiben jedoch besonders im Gedächtnis: „Die Arbeit hat unglaublich viel Spaß gemacht!“ und „Das Programm hat einen Unterschied gemacht!“.
Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft und damaliger Vorsitzender der Zwanzig20-Jury, verband sein Resümee mit einem optimistischen Ausblick: „Dass ein Programm, das so sorgfältig konzipiert, vorbereitet und durchgeführt wurde wie die Initiative Zwanzig20, jemals wirklich zu Ende geht, das bezweifle ich ganz grundsätzlich. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Initiative, zu den erfolgreichen Konsortien und ihrer bleibenden Wirkung!“