"Bereit zum nächsten Schritt?" – Die Dokumentation

250 Gäste vor Ort, über 80 Besucher der virtuellen Konferenz und viele neue Erkenntnisse – das ist die Bilanz der Innovationskonferenz „Bereit zum nächsten Schritt?“, die das Bundesforschungsministerium am 16./17. November in Berlin veranstaltete.

Logo der BMBF-Konferenz "Bereit zum nächsten Schritt?"

25 Jahre Deutsche Einheit – 15 Jahre Unternehmen Region. Dieses Doppeljubiläum nahm das Bundesforschungsministerium (BMBF) zum Anlass für die Konferenz „Bereit zum nächsten Schritt? Innovative Regionen trotz(en) Strukturdefiziten“. Am 16./17. November 2015 reflektierten hochkarätige Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung im Berliner „Radialsystem“ gemeinsam das Erlebte und bilanzierten Gelerntes. Gleichzeitig lieferte die Konferenz Ideen und Impulse dafür, wie strukturschwache Regionen in ganz Deutschland und darüber hinaus ihre Innovationspotenziale ausschöpfen können.

In der Folge finden Sie die Zusammenfassung zentraler Thesen und Ergebnisse sowie eine große Bildergalerie.

Die Konferenz in Bildern

Die Lösung der großen Zukunftsaufgaben

In ihrer programmatischen Begrüßungsrede gab Gastgeberin und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka die Richtung für die kommenden Jahre vor: „Um das Aufgebaute zu konsolidieren, werden wir die Innovationsinitiative Unternehmen Region in den nächsten Jahren nicht nur weiterführen, sondern sogar die Mittel erhöhen.“ Außerdem kündigte Wanka mit Bezug auf das Programm „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ an: „Wir wollen, dass auch die neuen Bundesländer in ganz entscheidendem Maße dazu beitragen, sich bei der Lösung der großen Zukunftsaufgaben der Welt zu engagieren.“

Der Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalts, Hartmut Mölllring, lobte die „Erfolgsgeschichte“ der zwischen Bund und Land abgestimmten Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovationen – und fügte hinzu: „Deshalb hoffe ich, dass die Programmfamilie Unternehmen Region hierfür auch in Zukunft zur Verfügung steht.“

Richtiger Fokus auf Innovationspolitik

Jens Südekum warf einen kritischen Blick auf die klassischen Instrumente der Regionalpolitik. Dazu gehört etwa die Einrichtung von Fördergebieten oder auch die Clusterförderung – sofern bestimmte Regionen und Wirtschaftszweige von der Politik ausgewählt würden. Innovationspolitik, wie sie etwa auch Unternehmen Region verfolgt, lobte der Professor für International Economics von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: „Wir haben hier auf der Konferenz einen Fokus auf Innovationspolitik, Forschungs- und Entwicklungspolitik gesehen, die immer räumliche Implikationen hat. Ich glaube, das ist der richtige Fokus. Man sollte in erster Linie fragen: Macht dieses Projekt Sinn? Und in einem zweiten Schritt überlegt man sich: Was ist der optimale Ort dafür?“, schloss Südekum.

Radikale Grenzüberschreitung

In seiner Bilanz von 15 Jahren Unternehmen Region schilderte BMBF-Referatsleiter Hans-Peter Hiepe die Entstehungsbedingungen von Unternehmen Region und skizzierte die 14 entscheidenden Erfolgsfaktoren. Dazu gehörten unter anderem die Menschen, Themen- und Akteursoffenheit, Markt- und Regionenorientierung sowie in der Zukunft eine radikale Grenzüberschreitung. „Die Innovationen der Zukunft entstehen nicht hinter Mauern, sondern indem man Mauer einreißt“. Eine der zentralen Herausforderungen für die Akteure, aber auch für die Innovationsförderung ist für Hiepe das Finden von Kooperationspartnern: „Wie finde denn Partner, von denen ich gar nicht weiß, dass sie meine Partner sein könnten?“

1.000 mal 1.000 Euro

Mehr Kompetenzmarketing der Regionen, mehr Chancen für eine „Kultur des Scheiterns“ und 1.000 mal 1.000-Euro-Schecks für junge Forscher zur Kontaktaufnahme mit mittelständischen Unternehmen und potenziellen Investoren – diese und weitere Forderungen erhoben die Moderatoren der vier „Zukunfts-Foren“. Bereits am ersten Konferenztag hatten rund 130 Teilnehmer die vier Workshops zu den Themen Nachwuchssicherung, Strategie, Ergebnistransfer und Kooperationspartner besucht und gemeinsam neue Ideen entwickelt.

Unternehmen Region „auch für Gesamtdeutschland“

Die „tagesschau“-Sprecherin Linda Zervakis moderierte die gesamte Konferenz und auch die Podiumsdiskussion. Michael Kretschmer, Vorsitzender der CDU-Landesgruppe Sachsen im Bundestag, freute sich darüber, „dass es uns gelungen ist, mit diesem nächsten Haushalt nicht nur den Betrag deutlich aufzustocken, sondern auch zu sagen: Wir wollen in Zukunft dieses erfolgreiche Programm (Unternehmen Region; d. Red.) sichern für die Zukunft als Bestandteil der Förderstrategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Und wir wollen es auch für Gesamtdeutschland, also auch für die westdeutschen Regionen, anwenden.“