Exzellenz und fette Jahre

Mit dem „C_FunGene“ bekommt Greifswald eines der modernsten Zentren für Genomforschung in Europa. Doch auf der Einweihungsfeier geht der Blick auch zurück.

Drei Etagen, verbunden durch eine offene Treppe, die in der hellen Mitte des Gebäudes nach oben verläuft: Hier ist Platz für 160 Wissenschaftler und weitere Mitarbeiter, die interfakultär in Laboren und Büros zusammenarbeiten. Das C_FunGene betreibt Grundlagenforschung zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten, zur Umweltmikrobiologie und marinen Mikrobiologie. 2012 hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder das C_FunGene als Forschungsbau von nationaler Bedeutung eingestuft.

Forschungsbau C_FunGene
Der neue Forschungsbau bietet hervorragende Bedingungen, die interdisziplinäre Forschung der Mikrobiologen, Infektionsforscher, Proteomforscher und Bioinformatiker auf exzellentem Niveau weiterzuführen. © PRpetuum GmbH

Dass dieses Zentrum nun feierlich eingeweiht werden kann, ist „das Ergebnis der Forschungsexzellenz auf dem Gebiet der Funktionellen Genomforschung in Greifswald“, lobt während des Festaktes die Rektorin der Universität, Johanna Eleonore Weber. Diese Forschungen nahmen ihre Anfänge in den 1980er-Jahren. Seitdem wird in Greifswald, ausgehend von dem international anerkannten Mikrobiologen Michael Hecker, Genomforschung betrieben. Diese beschäftigt sich mit der Gesamtheit der Gene eines Lebewesens, dem Genom sowie der Gesamtheit seiner Proteine, dem Proteom. Ihre Erforschung ist der Schlüssel zur Bekämpfung von Krankheiten.

Fette Jahre für Genomforschung

2004 begann die Förderung der Funktionellen Genomforschung durch das BMBF mit dem Zentrum für Innovationskompetenz ZIK FunGene, die 12 Jahre gehen sollte. „In dieser Zeit konnten wir die Technologieplattform Proteomics aufbauen. Das waren die fetten Jahre der mikrobiellen Genomforschung in Deutschland“, erzählt Michael Hecker. In dieser Zeit begann die interfakultäre Zusammenarbeit zwischen der Mikrobiologie und der Universitätsmedizin an der Greifswalder Universität, die mit einer neu geschaffenen fakultätsübergreifenden Professur für Funktionelle Genomforschung, ihre interfakultäre Struktur bekam.

Aufnahme bei der Einweihungsfeier
Die Initiatoren und Bewohner von C_FunGene zusammen mit den Architekten (v.l.n.r.:) Uwe Völker, Katharina Riedel, Michael Hecker, Sven Hammerschmidt und die Architekten Anja Haroske und Marko Meißner (MHB Planungs- & Ingenieurgesellschaft, Rostock) © PRpetuum GmbH

Das ZIK FunGene und die darauf aufbauenden Forschungsprojekte verhalfen der Greifswalder Wissenschaft zu internationaler Bedeutung, der „mit diesem Forschungsbau die Krone aufgesetzt wird“, freut sich Hecker. „Unternehmen Region hat mit neuartigen Ideen und Programmen die Forschungslandschaft in Greifswald und in ganz Mecklenburg-Vorpommern verändert.“ Unter einem Dach arbeiten nun Mikrobiologen, Infektionsforscher, Genom- und Proteomforscher sowie Bioinformatiker zusammen. In einem der modernsten Institute auf dem Gebiet der funktionellen Genomforschung in Europa können sie in Zukunft innovative Forschungsansätze unter optimalen Bedingungen verfolgen.

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