Intelligente Katheter finden weltweit Beachtung : Datum:

Seit fünf Jahren ist die InnoProfile-Transfer-Initiative „INKA“ aus Magdeburg auf dem weltweiten Forschungsfeld der Medizintechnik erfolgreich. Sie ist ein Innovationsmotor im Bereich der intelligenten Kathetertechnologien.

Die INKAs aus Magdeburg sind sehr erfolgreich auf dem MedTech-Forschungsfeld unterwegs. Erstmals beteiligten sie sich mit ihrem Surgical Audio Guide, kurz „SurAG“ am Businessplan-Wettbewerb der Science4Life Academy. Diese unabhängige Gründerinitiative wird von der hessischen Landesregierung und vom Gesundheitsunternehmen Sanofi initiiert. Die Gewinnerteams der einzelnen Phasen des Science4Life-Wettbewerbes qualifizieren sich für ausgewählte Workshops im Rahmen der Academy-Days. „SurAG“ war bei der Science4Life-Ideenprämierung 2020 dabei. Entwickelt wurde das „intelligente“ Nadelsystem von Alfredo Illanes, Thomas Sühn und Moritz Spiller. Die Wissenschaftler gehören zur Forschergruppe des Lehrstuhls für Intelligente Katheter – Kathetertechnologien und bildgesteuerte Therapie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU).

Gruppenbild der Preisträger
Jens Krüger vom hessischen Wirtschaftsministerium, „SurAG“-Entwickler Thomas Sühn u. Moritz Spiller und Karl Heinz Baringhaus von Sanofi (v.l.n.r.) bei der Science4Life-Ideenprämierung. © Science4Life

„SurAG“ erkennt die akustischen Signale des menschlichen Körpers. Die innovative Technologie misst die Interaktion zwischen menschlichem Gewebe und Biopsienadel durch ein Zusatzgerät am Ende des Instrumentes, das Tonaufnahmen von den Gewebestrukturen macht. Das Audiosignal wird informationstechnisch übersetzt, damit es der Arzt während einer OP gut für sich interpretieren kann. Jetzt wollen die drei Wissenschaftler ihr „SurAG“-Start-up gründen. Begleiter auf diesem Weg ist ein Innovations- und Start-up-Labor, wie man es bislang aus der Kreativwirtschaft kennt. Das InnoLab IGT (Image Guided Therapy) an der medizinischen Fakultät der OVGU wurde vom INKA-Lehrstuhl initiiert.

Präsentation auf weltgrößter Fachmesse

Messestand der INKA auf der RSNA
Die INKAs Thomas Sühn, Jens Ziegle, Stiftungsprofessor Michael Friebe und Axel Boese (v.l.n.r.) auf der RSNA in Chicago. © INKA

Zur guten Gewohnheit geworden ist für die INKAs der Besuch der weltgrößten Fachmesse für medizinische Bildgebung und Radiologie „Radiological Society of North America“ (RSNA) in Chicago. Anfang Dezember präsentierte sich der Lehrstuhl für Intelligente Kathetertechnologien an einem Gemeinschaftsstand mit dem Forschungscampus STIMULATE der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Auf der RSNA werden seit 1915 die weltweit innovativsten Entwicklungen auf den Gebieten der Radiologie und verwandter Wissenschaften in Lehre und Forschung gezeigt. „Wir hatten hochkarätige Besucher an unserem Stand“, sagt Michael Friebe. Er ist Inhaber der vom Bundesforschungsministerium geförderten Stiftungsprofessur für Bildgestützte Therapien an der OVGU und leitender Kopf der Nachwuchswissenschaftler.

In den letzten fünf Jahren haben die INKAs ein Netzwerk zwischen MedTech-Firmen, klinischen Partnern und nationalen wie internationalen Forschungseinrichtungen geknüpft sowie eine entsprechende Forschungsinfrastruktur aufgebaut. Innerhalb dieser Strukturen werden die INKA-Akteure auch über den Förderzeitraum hinaus weiter arbeiten und betreut, in erster Linie im InnoLab IGT. „Die nächste Generation medizintechnischer Innovationen werden selbstoperierende Systeme sein“, stellt Friebe in Aussicht. Er spricht unter anderem von Technologien, die etwa das Immunsystem beeinflussen können.