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Von wegen hüftsteif

Im Jahr 2022 will der Wachstumskerns „pades“ der weltweit größte Anbieter von funktionalisierten Partikelsystemen sein. Dafür entwickeln 17 Partner, die sich nun zum Kick-off in Weimar trafen, innovative Partikel mit exakt einstellbaren Eigenschaften. In Zukunft wollen die Thüringer damit innovative Materialien, Verfahren und Anlagen entwickeln, die in einigen Jahren u.a. künstliche Hüftgelenke haltbarer machen sollen.  

Die Stimmung ist locker und gelöst, schließlich kennt man sich ja nicht erst seit gestern. „Die ersten Ideen zu diesem Wachstumskern stammen aus dem Jahr 2011“, erinnert sich pades-Sprecher Dr. Michael Jacob – und viele der rund 40 Zuhörer sind von Anfang an mit dabei.

„pades“ steht für Partikeldesign Thüringen. Zur Auftaktveranstaltung hat die Glatt Ingenieurtechnik GmbH an diesem grauen Novembertag nach Weimar eingeladen. Und wie es dem Anlass gebührt, hält sich Dr. Michael Jacob auch nicht allzu lange mit dem Blick zurück auf. Der Leiter des Weimarer Glatt-Technologiezentrums schaut lieber nach vorne – bis ins Jahr 2022. Dann möchte pades Weltmarktführer bei der Entwicklung innovativer Partikelsysteme sein.

Funktionalisierung als Kernkompetenz: Der Wachstumskern pades entwickelt innovative Partikelsysteme. (Foto: pades)  
Funktionalisierung als Kernkompetenz: Der Wachstumskern pades entwickelt innovative Partikelsysteme.   © pades


 

Partikel im Hüftgelenk

Durch gezieltes Design der Partikeleigenschaften, durch Funktionalisierung und Weiterverarbeitung können Materialien und Produkte mit verbesserten oder völlig neuen Eigenschaften entstehen. Dafür interessieren sich die verschiedensten Branchen und Industriezweige wie z.B. Energie und Umwelt, Automotive, Geräte- und Maschinenbau oder auch die Medizintechnik.

Künstliche Hüftgelenke etwa bestehen heute meist aus Metall- und Kunststoffen. Nach etwa 12 bis 15 Jahren sind sie verschlissen und müssen in einer aufwendigen Operation ausgetauscht werden. In Zukunft sollen deshalb bruchfestere Keramik-Implantate eingesetzt werden. Dank speziell beschichteter Partikel soll sich deren Lebensdauer auf 20 bis 25 Jahre erhöhen.

Präzises Teamplay mit 17 Partnern

In den kommenden drei Jahren will pades funktionalisierte Partikelsysteme vom Nanometer- bis zum Makrobereich entwickeln und dabei die unterschiedlichsten Stoffsysteme nutzen, darunter z.B. Polymere, Glas oder Metalle. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Wachstumskern 13 Unternehmen und vier Forschungseinrichtungen an Bord, die gemeinsam die gesamte Wertschöpfungskette abdecken. Die Partner sind in der Region Erfurt-Weimar-Jena angesiedelt und bringen eine ganze Menge Know-how in das Bündnis ein.

„Das Bündnis zeigt, dass die heutigen Materialentwickler und -anwender die lange Tradition Thüringens auf dem Werkstoffgebiet erfolgreich weiterführen“, freut sich Dr. Wolfgang Seeber von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen, die gemeinsam mit der Glatt Ingenieurtechnik GmbH die pades-Idee vorangetrieben hat. Um bei den rasanten Innovationszyklen mitzuhalten, komme es aber heute mehr denn je auf ein „präzises Teamplay“ an, sind sich Seeber und Jacob sicher. Die experimentellen Arbeiten im Wachstumskern haben bereits begonnen – „und die ersten Ergebnisse sind vielversprechend“, freut sich pades-Sprecher Dr. Michael Jacob.

Weitere Informationen zum Wachstumskern pades finden Sie hier.