ATRAKTIV – Aufbau Transformativer Kapazitäten zur Aktivierung regionaler Innovationssysteme – Dresden
Zielstellung
Der Verbund “ATRAKTIV“ verfolgt drei übergeordnete Zielstellungen: die Erarbeitung eines theoretischen Bezugsrahmens zur Bewertung gesellschaftlicher Innovationsfähigkeit, empirische Erhebungen von Innovationsmustern und -dynamiken anhand vier strukturschwacher Regionen und die Erarbeitung von Strategien und Instrumenten für die Aktivierung transformativer Innovationssysteme.
Das Vorhaben im Überblick
Ausgangspunkt des Vorhabens sind Erkenntnisse der Transformationsforschung, die belegen, dass ein wirtschafts-, technologie- und wachstumsorientiertes Innovationsverständnis zu kurz greift, um die Transformationsfähigkeit und den Wandel von Gesellschaften zu erfassen. In ihrer Bedeutung für den Wandel unterschätzt werden dabei die mit nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Denk-, Handlungs- und Organisationsweisen verbundenen sozialen Innovationen. Diese werden folglich bisher nur unzureichend von der Innovationsforschung und -politik adressiert.
Das Vorhaben fokussiert auf die Erforschung Transformativer Kapazitäten. Diese beschreiben die Fähigkeit von Gesellschaften, auf Basis verschiedener Innovationen und der Aktivierung regionaler Innovationssysteme, Transformationsprozesse zu initiieren und zu gestalten. Dabei nimmt das Vorhaben vier eher periphere, ländliche Regionen ohne starkes wirtschaftliches Zentrum in den Blick. Drei übergreifende Ziele werden auf folgende Art und Weise erreicht:
1.) Die Erarbeitung eines theoretischen Bezugsrahmens zur Bewertung gesellschaftlicher Innovationsfähigkeit erfolgt auf Basis der Wissensbestände aus Transformationsforschung, Innovationsgeographie, Soziologie und Engagementforschung.
2.) Anhand von und in Zusammenarbeit mit den vier als „strukturschwach“ gekennzeichneten Regionen wird empirisch herausgearbeitet, welche Innovationsmuster und -dynamiken in diesen Regionen zu beobachten sind.
3.) Gemeinsam mit den regionalen Akteuren werden konkrete Governance-Ansätze, Methoden und Instrumente zum Kapazitätsaufbau für die Aktivierung transformativer Innovationssysteme entwickelt.
Der Ergebnistransfer in die beteiligten Regionen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Praxispartnern, u.a. werden jeweils drei Transformationsarenen und eine übergreifende Transformationswerkstatt durchgeführt.
Aufgabenteilung
Das IÖR übernimmt die Verbundkoordination und ist hauptverantwortlich für die Erarbeitung des theoretischen Bezugsrahmens zur Bewertung gesellschaftlicher Innovationsfähigkeit. Das IfL hat seinen inhaltlichen Fokus auf der Akteur*innen- und Narrationsanalyse sowie der Herausarbeitung der Dynamiken in transformativen Innovationssystemen. Die Hochschule Zittau/Görlitz ist für die empirischen Erhebungen in der Region Görlitz hauptverantwortlich und an der Erarbeitung des theoretischen Bezugsrahmens beteiligt. Das ISInova Institut hat seinen Arbeitsschwerpunkt auf der Analyse sozialer Innovationen in den Regionen. Die Humboldt-Universität widmet sich der Erfassung und dem Vergleich der Funktion kooperativer und zivilgesellschaftlicher Organisationen für den Aufbau transformativer Kapazitäten in den vier Beispielregionen.
Projektpartner
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V.
Teilvorhaben: Konzeptioneller Rahmen, Cross-Case Analyse und Transfer
Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL)
Teilvorhaben: Transformativer Wandel aus der Perspektive der Innovationsgeographie
Hochschule Zittau/Görlitz, TRAWOS-Institut
Teilvorhaben HSZG: Governance regionaler Innovationssysteme: Kontexte und Akteure
Institut für Sozialinnovation (ISInova)
Teilvorhaben: Rolle sozialer Innovationen in der Regionalentwicklung
Humboldt-Universität zu Berlin
Teilvorhaben: Engagement-Infrastrukturen und die Organisation von Kooperation
Kontakt
Dr. Markus Egermann
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V.
Weberplatz 1
01217 Dresden
Tel.: +49 351 4679-272
E-Mail: m.egermann@ioer.de