Land-Innovation-Lausitz – Cottbus
Das WIR!-Bündnis
Energiewende und Klimawandel stellen die Lausitz vor tiefgreifende gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen. Ziel des Bündnisses Land-Innovation-Lausitz (LIL) ist es, aufbauend auf den wissenschaftlichen Stärken der Region die universitäre und außeruniversitäre Forschung zu verzahnen. Gemeinsam mit Unternehmen will das Bündnis innovative klimaangepasste Landnutzungssysteme und neuartige biotechnische Verfahren entwickeln. Die Vision: die Lausitz als Modellregion der Bioökonomie unter extremen Klimabedingungen.
Die Ziele
Jeder der vier Innovationsbereiche (Boden, Pflanze, Material, Kulturlandschaft) eröffnet für sich, aber insbesondere durch die Verknüpfung disziplinärer und sektoraler Lösungsansätze Perspektiven für bahnbrechende Innovationen. Zentrale Themen der F&E-Vorhaben sind:
- Boden-Innovation: Entwicklung neuartiger Meliorationsmethoden für die optimierte Nährstoff- und Wasserspeicherfähigkeit von Böden („constructed soils“)
- Pflanzen-Innovation: Effiziente und klimaangepasste Produktionsweisen auf Grundlage innovativer Anbautechniken
- Material-Innovation: Entwicklung und Verwendung neuartiger Biomaterialien
Die jüngsten Fortschritte in der digitalen Landwirtschaft und insbesondere in der Mikro-Sensorik verbinden die Innovationsbereiche und schaffen Freiräume für die Entwicklung innovativer Systemlösungen. Ebenso wichtig für das Innovationsgeschehen ist die Akzeptanz der regionalen gesellschaftlichen Akteure: Durch deren Beteiligung am Innovationsprozess wird sichergestellt, dass vorhandenes Wissen nutzbar gemacht, Erwartungshaltungen erkannt und die Selbstbestimmung der Bürger berücksichtigt werden. Wandel soll als positive Erfahrung begreiflich gemacht und eine positive Wahrnehmung der Lausitz als eine Region der Technik vermittelt werden.
Die Umsetzung der Zielsetzungen erfolgt in drei Handlungsfeldern:
- Verzahnung von universitärer und außeruniversitärer Forschung und Lehre an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) zur Stärkung des Innovationsgeschehens
- Einrichtung eines Landnutzungs-Demonstrators in der Bergbaufolgelandschaft
- Entwicklung eines industrienahen Forschungsschwerpunktes Biomaterialien
Die Region
Die Lausitz ist eine Region mit langer bergbaulicher Tradition, zählt aber auch seit jeher zu denjenigen deutschen Regionen mit besonders ausgeprägten Klimaextremen und einem sehr hohen Anteil an Böden mit geringer Wasserspeicherkapazität und Ertragskraft. Die Nutzbarmachung von Extremstandorten war daher schon immer tief in der Wissenschaftshistorie des Landes verankert und bildet zusammen mit der Erforschung und Anwendung bergbaulicher Rekultivierungstechniken ein wichtiges kulturelles Erbe der Region. Innovative Technologien und technische Dienstleistungen bilden traditionell den industriellen Kern der Lausitz. Die daraus erwachsene Technik-Affinität erklärt bis heute das Selbstverständnis der Menschen und ihre Verbundenheit mit der Region. Wegen ihrer naturräumlichen und historischen Gegebenheiten und ihrer traditionellen technisch-wissenschaftlichen Kompetenzen ist die Lausitz prädestiniert für die Entwicklung von Technologien für die Anpassung der Landnutzung an den Klimawandel.
Die Partner
Im Bündnis Land-Innovation-Lausitz sind derzeit 35 Partner aus Forschung, Wirtschaft, Politik und Verwaltung aktiv eingebunden. Die BTU Cottbus-Senftenberg wird als wissenschaftliches Zentrum der Lausitz im Bündnis eine zentrale Rolle spielen. Hier soll die Expertise der folgenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen gebündelt werden:
- Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.
- Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB)
- Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V.
- Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP
- Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
Die innovationsorientierten Unternehmenspartner sind unter anderem in den Bereichen Renaturierung, Rekultivierung, Bioverfahrenstechnik, Chemie, Landschaftsplanung sowie Landwirtschaft tätig. Das Bündnis ist offen für weitere Beteiligungen und strebt einen themenspezifischen Ausbau der Kooperationen an, insbesondere mit Partnern in den Teilregionen der Lausitz in Sachsen und Polen.
Kontakt
Dr. Thomas Maurer
Forschungszentrum Landschaftsentwicklung und Bergbaulandschaften (FZLB)
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Konrad-Wachsmann-Allee 6
03046 Cottbus
Tel.: +49 (0) 355 69 4346
maurer[at]b-tu.de
Prof. Dr. Dr. h.c. (NMU Dnepropetrosvk) Michael Schmidt
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Erich-Weinert-Straße 1, LG 10, Raum 529
03046 Cottbus
Tel.: +49 (0) 355 69 2454
Fax: +49 (0) 355 69 2765
fg-umweltplanung[at]b-tu.de