PrüfAss – Entwicklung eines komplexen Prüfsystems für Fahrzeuge mit Assistenzsystemen – Lichtentanne

Die WK-Potenzial-Initiative

Seit Beginn der 80er Jahre ist eine kontinuierlich steigende Anzahl von Fahrsicherheits- und -assistenzsystemen in Neufahrzeugen festzustellen. In der Folge nimmt der Anteil elektronischer Bauelemente in Fahrzeugen kontinuierlich zu. Mittlerweile gehören beispielsweise ABS und ESP zur gesetzlich vorgeschriebenen Grundausstattung von Neufahrzeugen. Diese dynamische Zunahme von elektronischen Bauteilen in Fahrzeugen führt in Verbindung mit der Erhöhung der Softwarekomplexität zu spezifischen Betriebsrisiken, welche derzeit nur unzureichend innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen periodischen Fahrzeuguntersuchungen geprüft und in der Folge auch erkannt werden können.

Im Rahmen des vorliegenden Projektes soll hierfür ein umfassender Prüfprozess mit zugehöriger Prüftechnik (Prüfstand) entwickelt und beispielhaft erprobt werden. Hierfür bilden die theoretischen Untersuchungen zur Gestaltung eines komplexen Fahrzeugprüfstandes nach dem „ReAktiv-Verfahren“ der Westsächsischen Hochschule Zwickau (FH) sowie Einrichtungen und Instrumente zur Streckenvisualisierung die Grundlage. Der Regelkreis „Fahrer – Fahrzeug – Straße“ kann damit realitätsnäher und auch für Extremsituationen am Prüfstand abgebildet werden.

Nach dem ReAktiv-Verfahren erfolgt eine Bewegungsumkehr beim Prüfstandbetrieb, d. h. während im normalen Fahrbetrieb das Fahrzeug über den unbeweglichen Untergrund fährt, soll bei dem zu entwickelnden Verfahren das Fahrzeug nicht bewegt werden. Vielmehr ist vorgesehen, dass der Untergrund (Prüfstand) alle notwendigen Freiheitsgrade in Bezug auf darzustellende Bewegungsabläufe abbilden kann, um die Sicherheits- und -assistenzsysteme hinsichtlich Funktion und Wirksamkeit reproduzierbar beurteilen zu können. Hierfür müssen unterschiedlichste Parameterkonfigurationen innerhalb des zu erarbeitenden Prüfverfahrens darstellbar sein. Nur so kann ein bisher nicht darstellbarer Zugang geschaffen werden, um Fehler in den einzelnen Systemen der Fahrzeuge sicher detektieren zu können.

Im Ergebnis soll es möglich sein, den aktuell sequentiell und quasistatisch durchgeführten Prüfprozess innerhalb der periodischen Hauptuntersuchung an die deutlich erhöhten Anforderungen moderner Fahrzeuge heranzuführen und im Ergebnis den gewohnten hohen Sicherheitsstandard für den umfassenden Fahrzeugbestand zu gewährleisten.

Die Ziele

Das Ziel des Projektes PrüfAss ist die Entwicklung eines komplexen Prüfstandes für Fahrzeuge mit Assistenzsystemen. Dabei steht ein ganzheitlicher Lösungsansatz im Vordergrund. Alle Assistenzsysteme sollen unter realistischen und reproduzierbaren Prüfstandbedingungen geprüft und bewertet werden.

Die Projekte

  • Teilprojekt GPI: Entwicklung der Datenkommunikation mit dem Fahrzeug sowie der Bewertungslogik
  • Teilprojekt MTV: Entwicklung des modularen Technologieträgers
  • Teilprojekt ELWI: Entwicklung der steuerungstechnischen Grundlagen für den Prüfstandbetrieb
  • Teilprojekt WHZ: Simulationsplattform für Fahrverhaltensabschätzung sowie Aktordynamikkonzept

Die Partner

  • Maschinen-Technik-Vogtland GmbH
  • ELWI Automation GmbH
  • GPI Gesellschaft für Prüfstanduntersuchungen und Ingenieurdienstleistungen mbH
  • Westsächsische Hochschule Zwickau

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Jens Mehnert    
GPI Gesellschaft für Prüfstanduntersuchungen und Ingenieurdienstleistungen
Gewerbestraße 14      
08115 Lichtentanne
Tel.: 0375 / 7881-9955
E-Mail: j.mehnert[at]gpi-stenn.de

Laufzeit: 01.03.2015 bis 28.02.2017