BIZWARE - Domänenspezifische Programmiersprachen für eine modellgetriebene Softwarefabrik - Berlin (2010-2013)

Der Wachstumskern

 

Um eine funktionsreiche Software zu bauen, brauchte man bisher vor allem eins: eine ganze Menge an manuell getextetem Code. Herkömmliche Programmiersprachen wie C#, Java oder Visual BASIC besitzen nur eine überschaubare Menge an Befehlen, mit deren Hilfe alle Funktionen eines Programms mühsam zusammengeschrieben werden müssen. Oder anders ausgedrückt, der Wortschatz dieser Sprachen ist sehr begrenzt. Einen Ausweg aus diesem Dilemma bieten Domänenspezifische Programmiersprachen (englisch: domain-specific language - DSL). Diese besitzen ein viel spezifischeres Vokabular für einen bestimmten Fachbereich (z.B. für das Gesundheitswesen), wodurch der Programmieraufwand bei entsprechender Kenntnis der DSL erheblich gesenkt wird. Die Masse an Code wird bei gleichbleibender Funktionalität der Software verringert, die Lesbarkeit sowie die Qualität des Codes zugleich erhöht und die Automatisierung von Code-Generierung ermöglicht.
 

Die Ziele

Der Wachstumskern BIZWARE hat es sich zum Ziel gesetzt, fünf branchenspezifische DSLs (Health, Produktion & Logistik, Facility Management, Publishing, Insurance) sowie drei anwendungsspezifische DSLs (Data Warehouse, Nutzeroberfläche, Geräte) zu entwickeln. Dadurch wird die Erstellung von neuer Software in diesen Fachbereichen vereinfacht und soweit wie möglich automatisiert. Im Idealfall soll Software nicht mehr händisch Zeile für Zeile entwickelt werden, sondern gleichsam wie am Fließband. Dabei spielt auch nicht mehr nur die Teilautomatisierung von textlicher Programmierung eine Rolle, sondern auch die Idee mit Hilfe von graphischen Elementen die Softwareerstellung auszuführen. Ein weiteres Ziel des BIZWARE-Bündnisses ist es, für alle entwickelten DSLs eine Umgebung (Laufzeit) zu schaffen, innerhalb derer die verschiedenen Programmiersprachen ausgeführt, harmonisiert, getestet und ausgeliefert werden können. Oder wieder anders ausgedrückt: BIZWARE möchte nicht nur die verschiedenen Fließbänder konstruieren, sondern auch sofort eine Fabrikhalle um sie herum bauen. Die BIZWARE-Softwarefabrik entsteht.
 

Die Projekte

  • Das Verbundvorhaben „Methoden, Sprachen, Werkzeuge und Infrastruktur für die Modell- und Softwarefabrik des BIZWARE Wachstumskerns“ (kurz: „BIZWARE-Fabrik“) bildet den zentralen Technologie- und Infrastruktur-Baustein im gesamten Wachstumskern und verfolgt als zentrales Arbeitsziel sowohl die Methodik als auch die Technik für eine „Modell- und Software-Fabrik“ im Sinne einer DSL-Workbench.
  • Die Ergebnisse des Verbundprojektes „BIZWARE-Laufzeitumgebung“ sollen es ermöglichen, die in der BIZWARE-Fabrik entwickelten BIZWARE-Anwendungen auszuführen, zu testen, zu konfigurieren sowie in technischer und fachlicher Hinsicht zu überwachen.
  • Im Verbundprojekt „DSL Geräte“ steht das Anwendungsspektrum der Softwarefabrik für Geräte aus den Bereichen der Fertigung, der Gebäudeautomation und der Medizin im Fokus.
  • Das Einzelprojekt „DSL Nutzeroberfläche“ entwickelt eine technische DSL zur Komplettierung von BIZWARE-Anwendungen um graphische Nutzeroberflächen.
  • Das Vorhaben „DSL Data Warehouse (DWH)“ stellt sicher, dass mittels BIZWARE zukünftig Softwareanwendungen im Anwendungsbereich von Datenanalyse modellbasiert automatisiert generiert werden können.
  • Die Ziele der Projekte „DSL Health“, „DSL Rückversicherung“, „DSL Facility Management“ und „DSL Fertigung“ sind die Erarbeitung domänenspezifischer Sprachen für die passgenaue Generierung von Softwareanwendungen in den entsprechenden Branchen.
  • Ziel des Einzelprojekts „Refactoring Bestandssystem“ ist das Refactoring eines bestehenden großen Softwaresystems über den gesamten Lebenszyklus (Entwicklung, Integration, Betrieb) durch Anwendung von BIZWARE Tools.

Die Partner

Im BIZWARE-Bündnis sind zehn regionale Partner unmittelbar beteiligt, davon acht Unternehmen und zwei Forschungseinrichtungen:

  • TU Berlin, Institut für Softwaretechnik und Theoretische Informatik
  • Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST
  • adesso AG
  • akquinet tech@spree GmbH
  • Cedavis Technology GmbH
  • ClinPath GmbH
  • FMK GmbH
  • Klopotek & Partner GmbH
  • Model Labs GmbH
  • PI Informatik GmbH
     

Kontakt

Thomas Brehm
Cedavis Technology GmbH
Pankow Park
Lessingstraße 79
13158 Berlin
Tel.: 030-4140200-10
Fax: 030-4140200-9
E-Mail: tbrehm[at]cedavis.com
www.bizware.org