Crowd Production

Die Ziele

Das Konzept der flexiblen, dezentralen und vernetzten Produktion, genannt »Crowd Production« unterstützt die wirtschaftliche Belebung mittels Erhöhung der regionalen industriellen Wertschöpfung. Der Fokus von »Crowd Production« liegt auf der Vorentwicklung, Umsetzungsbetrachtung (Feasibility) neuartiger Technologien und Wirtschaftsmodelle zum gemeinsamen, vernetzten, dezentralen Kreieren, Entwickeln, Produzieren und der Serviceerbringung auf den vier Ebenen: Regionale Entwicklung, Netzwerk, Unternehmen sowie Produktionssystem. Ziel ist es, die Voraussetzungen für den Ausbau der bisher viel zu gering ausgeprägten Systemlieferantenschaft in den Neuen Bundesländern zu evaluieren und zu entwickeln, sodass die Attraktivität des Standortes „Neue Bundesländer“ für den Zuzug von Menschen und Betrieben verbessert wird.

Systemlieferanten bilden in vielen Wirtschaftszweigen den Motor für Wettbewerbsfähigkeit. Sie bringen durch Forschung und Entwicklung Kerninnovationen hervor, übernehmen oft den Hauptanteil der Wertschöpfung und erzeugen die Nachfrage für viele kleiner Zulieferer. »Crowd Production« adressiert die zu geringe Anzahl dieser Systemzulieferer, worin eine wesentliche strukturelle Schwäche der Neuen Bundesländer liegt.

Die thematischen Schwerpunkte

Gemeinsame Systemlieferantenschaft planen, realisieren, betreiben. Portal „Produktion on Demand“
Im Produktionsportal on Demand wird die Umsetzbarkeit neuer Prozess- und Organisationsansätze mit unterstützenden Informationstechnologien evaluiert und konzeptionell definiert, um unternehmensübergreifende Wertschöpfungsketten flexibel und vor allem sehr schnell von der Produktidee bis zur Lieferfähigkeit zu erzeugen. Das Portal soll dabei folgende Funktionen unterstützen:

  • Automatisierte Auflösung komplexer Systemprodukte in Technologieketten
  • Zuordnung einzelner Technologieschritte zu regionalen Lieferanten
  • Erzeugung erforderlicher Vertragsunterlagen
  • Unternehmensübergreifende Bauteilplanung und -verfolgung
  • Mit dieser intelligenten Vernetzung und Kombination sollen kleine Unternehmen zu neuen Systemlieferanten befähigt werden.

Technologie
In einem vernetzten virtuellen Best-Practice Labor werden folgende Themen aufbereitet und als Technologieangebot zusammengestellt:

  • Wandelbarkeit einer Fertigung in multifunktionalen Minifabriken
  • Rückgewinnung von Marktanteilen durch die Befähigung zur wirtschaftlichen Massenproduktion einfacher Produkte mit hochintelligenten Technologien
  • Technologietuning von Anlagen und Prozessen zur Herstellung hochwertiger Produkte

Diese Produktionstechnologien sind die Umsetzungsbasis für die Bildung von Wertschöpfungssynergien zwischen Produktions- und Kreativindustrie in den Neuen Bundesländern.

Zukunftswerkstatt
Mit Hilfe von moderierten Zukunftswerkstätten werden die spezifischen Anforderungen von Gemeinden und Stadteilen zur Steigerung der industriellen Wertschöpfung aufgenommen und in eine regionale Entwicklungsstrategie übertragen. Dabei wird die Verbesserung der Lebensverhältnisse durch die Initialpartner in ausgewählten Stadtteilen und in Land-Gemeinden über den Hebel Produktion und Arbeit konzeptionell angegangen und prototypisch umgesetzt. Durch Vernetzung der Zukunftswerkstätten werden überregional gültige Aussagen zu Anforderungen an neue soziotechnische lokale Produktionssysteme ermittelt und evaluiert. Ein international besetzter Workshop zum Thema „Zukunftsweisende Regionalkonzepte“ wird die Erkenntnisse von »Crowd Production« in Relation zu Initiativen anderer Länder setzen.

Verknüpfung von Kreativ- und Produktionswirtschaft
Die international sichtbare Stärke der Kreativwirtschaft in den Neuen Bundesländern mit mehr als 6.000 Kleinstunternehmen mit modernen, angepassten Produktionsstrukturen zu vernetzen, ist eines der Ziele dieser Teilstrategie. Dazu sollen Innovationsimpulse in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess mit Hilfe von Kreativ-Ateliers gefördert werden. Die Arbeiten zur Vernetzung und Feasibility von Kooperationstechnologien münden in die „Creative Production Week 2015“. Hier werden Strategien, Potenziale und Best Practices zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung aufgezeigt und mit Experten diskutiert.

Die Partner

Die Forschungsaktivitäten werden unterstützt vom Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik Berlin

Kontakt

Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann
Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen
und Konstruktionstechnik IPK
Pascalstraße 8 - 9
10587 Berlin
Tel.: 030 39006-100
Fax: 030 399-6572
E-Mail: eckart.uhlmann[at]ipk.fraunhofer.de