localizeIT - Lokalisierung visueller Medien - Chemnitz

Die InnoProfile-Initiative "localizeIT" will ihr regionales Innovationsprofil mit dem folgenden Vorhaben stärken und weiterentwickeln:

Die InnoProfile-Transfer-Initiative

Die InnoProfile-Transfer-Initiative “localizeIT” stützt sich bei ihrer Arbeit besonders im Bereich der automatischen Bild- und Videoanalyse auf die Erkenntnisse und Ergebnisse der vorangegangenen InnoProfile-Initiative “sachsMedia — Cooperative Producing, Storage and Broadcasting for Local Television Stations”. Das Ziel der entwickelten Analysetechniken lag vorrangig in der Entdeckung von Personen und Objekten in Videomaterialien der Filmwirtschaft, wie sie beispielsweise beim Lokalfernsehen entstehen.

Der Fokus der InnoProfile-Transfer-Initiative richtet sich nunmehr noch stärker auf die Bedürfnisse lokaler KMU, die direkt mit der Wirtschaftsregion Chemnitz verbunden sind. In gemeinsamen Gesprächen und Kooperationen kristallisierten sich über die letzten Jahre unterschiedliche thematische Anwendungsszenarien heraus, die nachfolgend kurz beschrieben werden.

Die Ziele

Das Ziel der InnoProfile-Transfer-Initiative “localizeIT” besteht darin, als Vorlaufforschung für die Bedarfe regionaler Unternehmen grundlegende Probleme in realistischen Anwendungsszenarien zu lösen, die alle eine gemeinsame Fragestellung betreffen. Diese Fragestellung lässt sich übergreifend als Lokalisierungsfrage visueller Medien erfassen, wobei drei verschiedene grundlegende Strategien unterscheidbar sind:

  • Lokalisierung des Mediums – Wo ist eine Aufnahme entstanden?
  • Lokalisierung im Medium – Wo sind welche Objekte in einer Abbildung platziert und wie können diese dargestellt werden?
  • Lokalisierung in der Welt – Wo sind die Objekte der Abbildungen in der realen Welt platziert?

Die thematischen Schwerpunkte

  1. 3D-Lokalisierung in Videoaufnahmen

Durch den Einsatz von multiplen unterschiedlichen Kameraperspektiven soll es möglich sein, Objekte und Personen im Bild zu erkennen, ihre Position, Bewegung und Körperhaltung zu bestimmen und daraus Aktionen und Ereignisse abzuleiten. Dazu zählt die Erkennung von irregulärem Verhalten wie das Kreuzen einer Menschenmenge entgegen der allgemeinen Bewegungsrichtung sowie die Identifizierung komplexer Ereignismuster einer einzelnen Person wie z. B. das Trinken aus einem Wasserglas.

  1. Lokalisierung und semantische Verknüpfung

Moderne Kameras sind zunehmend in der Lage neben den Bilddaten auch die jeweiligen GPS-Koordinaten aufzunehmen. Große Datenmengen mit ähnlichen Koordinaten können so mit Ereignisdatenbanken verbunden und gefiltert werden. Beispielhaft gestattet eine bildbasierte Erkennung eines roten Teppichs in Zusammenspiel mit den GPS-Koordinaten mehrerer Aufnahmen in Berlin die Zuordnung zum Filmfestival “Berlinale”.

  1. Integration von Audioereignissen in die Echtzeitanalyse

Liegen fehlerhafte Bilddaten vor, z.B. durch Verdeckung größerer Bildbereiche oder sonstige Störungen, kann die akustische Lokalisierung einspringen bzw. ergänzend Daten liefern. Auf diese Weise soll es möglich sein, Menschen in einer hilfsbedürftigen Situation zu identifizieren, beispielsweise wenn diese einen Schrei oder Hilferuf abgeben, um die Einleitung von Hilfsmaßnahmen zu beschleunigen.

  1. Lokalisierung in Verarbeitungsprozessen

Die automatische Fabrikation von Werkstücken benötigt exakte Werte, um die Position des Werkstücks im aktuellen Arbeitsschritt zu bestimmen. Durch die computergestützte automatische Erkennung der Objekte können die Werkstücke mit einer verbesserten Präzision bearbeitet werden.

  1. Deviceless 3D-Steuerung

Ziel ist die automatische Kalibrierung von Powerwalls, also Interaktionsflächen, die durch mehrere Projektoren ein großes stereoskopisches (dreidimensionales) Bild erzeugen und bei denen mehrere Kameras das Zusammenspiel der einzelnen Projektoren sowie die Interaktion des Menschen steuern. Mit Hilfe dieser Kameras soll  der Anwender erkannt werden, wodurch dieser ohne Hilfsmittel Anwendungen auf immersiven Displays steuern kann.

Die Partner

Die Juniorprofessur „Media Computing“ wird als Stiftungsjuniorprofessur für die Dauer von fünf Jahren vollständig von den folgenden, als Stifter fungierenden, regionalen Unternehmen finanziert:

  • Intenta GmbH, Chemnitz
  • 3D Insight GmbH, Chemnitz
  • 3D-Micromac AG, Chemnitz
  • IBS Software & Research GmbH, Lauta / Laubusch

Kontakt

Dr. Danny Kowerko
Technische Universität Chemnitz
kommissarischer Leiter der Stiftungsjuniorprofessur Media Computing
Straße der Nationen 62
09111 Chemnitz
Tel.: 0371 531-35660
Fax: 0371 531-835660
E-Mail: danny.kowerko[at]informatik.tu-chemnitz.de
https://localize-it.de/  


Zum Beitrag "Was singt und wer winkt?" aus der Rubrik "Im Blickpunkt"
Nähere Informationen zum vorangegangenen InnoProfile-Projekt "sachsMedia"