IWAS - Internationale WasserforschungsAllianz Sachsen - Leipzig

Die Spitzenforschung-und-Innovation-Initiative

Ein rapides Bevölkerungswachstum, die damit verbundenen wirtschaftlichen Entwicklungen sowie Klimaänderungen werden zukünftig die Bedingungen für ein nachhaltiges Management der globalen Wasserressourcen noch verschärfen – angesichts dieser Herausforderungen haben sich rund 80 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung – UFZ und der Technischen Universität Dresden mit der Stadtentwässerung Dresden GmbH, einer Tochter der Gelsenwasser AG, und weiteren Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zur „Internationalen WasserforschungsAllianz Sachsen“ (IWAS) zusammengeschlossen, um gemeinsam die Entwicklung und exemplarische Implementierung spezifischer Lösungen in ausgewählten Modellregionen weltweit voranzutreiben.

Die Ziele

Ziel der Internationalen WasserforschungsAllianz Sachsen ist es, konkrete Beiträge zu einem integrierten Wasserressourcen-Management (IWRM) in fünf hydrologisch sensitiven Regionen zu erarbeiten. Ausgehend von den drängendsten Wasserproblemen weltweit in den Bereichen Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung, landwirtschaftliche Bewässerung, Fließgewässerqualität und Ökosystemdienstleistungen werden spezifische Fragestellungen in verschiedenen Weltregionen untersucht.

Die thematischen Schwerpunkte

Untersuchungsregionen der Internationalen WasserforschungsAllianz Sachen – IWAS

Mit Osteuropa, Zentral- und Südostasien, dem Mittleren Osten und Lateinamerika wurden wichtige internationale und in Bezug auf Klima, Landnutzungs- und demografischen Wandel repräsentative Regionen gewählt, die sich aber bezüglich Ursachen und Randbedingungen für die auftretenden Wasserprobleme unterscheiden – dementsprechend konzentrieren sich die Arbeiten auf

  • die Verbesserung der Oberflächenwasserqualität mit Bezug zu internationalen Umweltstandards wie der EU-Wasserrahmenrichtlinie in Osteuropa (Ukraine),
  • die Entwicklung adäquater Strategien, Instrumente und Maßnahmen zur Anpassung an eine sich ändernde Umwelt unter extremen klimatischen Bedingungen in Zentralasien (Mongolei),
  • die Verbesserung urbaner Wassermanagementkonzepte bzgl. einer nachhaltigen Wasserversorgung in den Megacities Lateinamerikas (Brasilia, Brasilien) und 
  • der Abwasser- und Klärschlammentsorgung bzw. dessen Verwertung in Südostasien (Hanoi, Vietnam) sowie
  • die nachhaltige Bewirtschaftung knapper Wasserressourcen in semi-ariden Gebieten am Beispiel des Mittleren Ostens (Saudi-Arabien/Oman).

Die Untersuchungen in den fünf Modellregionen, die in der 2. Phase (2011 bis 2013) auf drei fokussiert wurden (Osteuropa, Mittlerer Osten, Lateinamerika), werden durch vier Querschnittsthemen ergänzt: zur System- und Szenarienanalyse, Technologieentwicklung und -implementierung, zur Governance-Forschung sowie zum Capacity Development.

  • Daten, Methoden und Modelle aus den Regionen werden in der Modellierungsplattform IWAS-Toolbox zusammengeführt und bedarfsgetrieben gekoppelt – dabei liegen Schwerpunkte auf Entwicklungen zur Kompensation unzureichender Datengrundlagen in den Untersuchungsgebieten.
  • Die Entwicklung innovativer Konzepte und Technologien (beispielsweise eines Multisensors zur Detektierung pathogener Mikroorganismen) auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft bildet einen Kernbestandteil des Projektes insbesondere mit Blick auf die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen.
  • Neben knappen ökonomischen Ressourcen verhindern oft einschränkende institutionelle Rahmenbedingungen notwendige Reformen – so werden die Governance-Strukturen des Wassermanagements (vergleichend für die Ukraine und Mongolei) analysiert sowie Empfehlungen für eine effizientere Gestaltung abgeleitet.
  • Die nachhaltige Implementation von Strategien bzw. Systemlösungen in den Regionen wird erst durch adäquate Konzepte zum Wissenstransfer bzw. Capacity Development ermöglicht, die in IWAS bereits frühzeitig unter Berücksichtigung verschiedener Zielgruppen und Ebenen initiiert und entwickelt werden.

Am Beispiel der Modellregionen verbindet IWAS Grundlagenforschung und integrierte Systemanalyse mit wirtschaftlichen Entwicklungen unter Einbindung kompetenter regionaler Unternehmen. Dabei werden sowohl die jeweiligen politisch-gesellschaftlichen Strukturen berücksichtigt als auch durch die Kooperation mit lokalen Akteuren und den Aufbau von Kompetenzen vor Ort sichergestellt, dass die Managementkonzepte und konkreten Maßnahmen nachhaltig funktionieren. Abschließend sollen die Ansätze aus den Teilprojekten zusammengeführt und eine übergeordnete Strategie synthetisiert werden. Damit liefert IWAS gezielt Lösungsansätze zum IWRM und leistet einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der UN-Millenniumsziele.

Die Partner

… in Deutschland

  • Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig
  • Technische Universität Dresden
  • Stadtentwässerung Dresden GmbH
  • DREBERIS - Dresdner Beratung für internationale Strategien
  • itwh - Institut für technischwissenschaftliche Hydrologie, Hannover

… im Verbund mit dem BMBF-Forschungsvorhaben AGUA DF

  • Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruhe
  • Universität der Bundeswehr, München
  • Sachsen Wasser GmbH, Leipzig

… in den Regionen (Auswahl – ausführliche Übersicht der Kooperationspartner siehe Projekt-Homepage)

  • UNDP Ukraine
  • Staatliches Komitee für Wasserwirtschaft, Kiew
  • Flussgebietsverwaltung Westlicher Bug
  • GTZ Mongolei, Büro Ulaanbaator
  • Fraunhofer IWS Dresden
  • Technische Universität Darmstadt
  • German Water Partnership (GWP)
  • Ministry of Regional Municipalities and Water Resources, Oman
  • Sultan Quabus University, Oman
  • ABAS (Associação Brasileira de Águas Subterrâneas)
  • CAESB (Wasserversorger für DF Brasilia)
  • Universitäten Tübingen, Hohenheim, Stuttgart
  • International Hydrological Programme (IHP) der UNESCO/Hydrology and Water Resources Programme (HWRP) der WMO

Kontakt

Prof. Dr. Dietrich Borchardt
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ
Department Aquatische Ökosystemanalyse und Management
Brückstraße 3a
39114 Magdeburg
Tel.: 0391 810-9101
E-Mail: dietrich.borchardt[at]ufz.de
www.iwas-initiative.de

Prof. Dr. Peter Krebs
Technische Universität Dresden
Institut für Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft
01062 Dresden
Tel.: 0351 4633-2337
E-Mail: peter.krebs[at]tu-dresden.de