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Camelide Antikörper - Potsdam

Die InnoProfile-Initiative "Antikörper-Technologien“ (2007-2012) will ihr regionales Innovationsprofil mit dem folgenden Vorhaben stärken und weiterentwickeln:

Die InnoProfile-Transfer Initiative

Antikörper sind hochspezifische Bindemoleküle, die im Bereich der Forschung, der Diagnostik und der Therapie vielfältig eingesetzt werden. Der konventionelle Antikörper hat die Form eines Ypsilons und besteht aus zwei schweren und zwei leichten Ketten. Die Antigenbindung wird durch die Kombination einer schweren und einer leichten Kette erreicht. Es gibt aber auch Spezies, wie z.B. das Lama oder das Kamel, die modifizierte Antikörper – so genannte camelide Antikörper – bilden. Diese bestehen zum Teil nur aus zwei schweren Ketten und realisieren die Antigenbindung auch nur mit diesen schweren Ketten. Diese Art von Antikörpern ist sehr interessant, da die Antikörper eine bessere Löslichkeit, eine höhere Hitzebeständigkeit und eine größere Stabilität aufweisen. Durch ihre geringere Größe und ihre spezielle Form können sie zudem tiefer in Gewebe eindringen und so auch Antigene binden, die für konventionelle Antikörper nicht erreichbar sind. Für die biotechnologische Herstellung von monoklonalen Antikörpern kommt die Hybridomtechnologie zum Einsatz. Diese ist für camelide Antikörper bisher noch nicht etabliert. Die InnoProfile-Transfer-Initiative „Camelide Antikörper“ will zusammen mit vier regionalen Industriepartnern Technologien aufbauen, die eine schnelle und effiziente Herstellung von cameliden Antikörpern und Antikörperfragmenten (Nanobodies) ermöglichen.

Dadurch können Werkzeuge entwickelt werden, die das bisher vorhandene Spektrum spezieller Bindemoleküle erweitern und den beteiligten Unternehmen ermöglichen, neue Produkte zu generieren und diese am Markt zu positionieren. Von dem Partner Medipan ist dabei z.B. vorgesehen, einen ersten relevanten diagnostischen Test mit cameliden Antikörpern zu entwickeln, der nach erfolgreicher Markteinführung als Referenzprodukt ausgewiesen werden soll. Damit können die entstandenen Werkzeuge und daraus entwickelte Nachweissysteme sowohl regional als auch international bekannt gemacht und die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der beteiligten Unternehmen gestärkt werden.

Die Ziele

Ziel der Initiative ist es, das Prinzip der Hybridomtechnologie auf camelide Zellen zu übertragen, um eine biotechnologische Herstellung dieser besonderen Binde-moleküle zu ermöglichen. Gleichzeitig werden in Zusammenarbeit mit den regionalen Partnern Methoden etabliert, die das gesamte Spektrum für die Nutzung der Moleküle zugänglich machen. Dadurch soll der Anwendungsbereich von Antikörpern in der Forschung, der Diagnostik und auch der Therapie nachhaltig erweitert werden.
 

Die thematischen Schwerpunkte

  • Aufbau der Hybridomtechnologie zur Herstellung von monoklonalen cameliden Antikörpern
  • spezifische Reinigung von Schwer-Ketten-Antikörpern und Nanobodies
  • Etablierung von diagnostischen Nachweissystemen basierend auf hergestellten Antigen-spezifischen monoklonalen cameliden Antikörpern
  • Erforschung der biologischen Relevanz von Schwer-Ketten-Antikörpern

Die Partner

  • Preclinics GmbH
  • 3B Pharmaceuticals GmbH
  • Knauer GmbH
  • Medipan GmbH

Kontakt

Dr. Katja Hanack (Verbundkoordinatorin)
Dr. Pamela Holzlöhner (wiss. Leitung)
Universität Potsdam
Institut für Biochemie und Biologie
Lehrstuhl für Molekulare Biotechnologie
Haus 25, Raum B.0.19
Karl-Liebknecht-Str. 24-25
14476 Potsdam
Tel: 0331 977-5348, -5247
Fax: 0331 977-5061
E-Mail: katja.hanack[at]uni-potsdam.de; pamela.holzloehner[at]uni-potsdam.de


Zum Beitrag "Der Immuno-Stick" aus der Rubrik "Im Blickpunkt"

Camelide-Antikörper-Projektleiterin Pamela Holzlöhner im Porträt "Ich stelle Antikörper aus Lamas her"

Nähere Informationen zum vorangegangenen InnoProfile-Projekt "Antikörper-Technologien"